Meine Freundin Petra hat mich am Wochenende auf dieses Buch aufmerksam gemacht.
Dazu fallen mir zwei Dinge ein. Zum einen wollte ich längst zu einem Zitat schreiben, das ich in einem der Bücher von Claudia Cardinal entdeckt habe. Und ich habe mit meinem Mann über die Endlichkeit des Lebens diskutiert. Mich beschäftigt die Frage: Fangen wir an, etwas in unserem Leben zu verändern, wenn uns das Lebensende wirklich bewusst wird? Wenn uns die Endlichkeit unseres Lebens wirklich durchdrungen hat? Ich habe ja schon mal dazu geschrieben, dass ich mir sicher bin, dass wir achtsamer, vorsichtiger und präsenter mit unserem Leben umgehen, wenn wir das realisieren.
Ich habe Respekt und Furcht vor der Krankheit Krebs, die eben oft unheilbar ist und mit dem Tod endet. Wir sterben weil wir alt werden, weil wir einen Unfall erleiden, weil wir unheilbar erkranken. Das trifft Jung und Alt, Menschen in meinem Alter. Ich habe drei Freunde verloren in einem Abstand von 2 Jahren in den letzten 6 Jahren. Man verzeihe mir, dass ich hier nicht ganz so unerschrocken und locker bin. Deshalb sollte ich das Buch vielleicht lesen?
Die Fragen, die ich mit meinem Mann diskutiert habe: Stell Dir vor, Du hast noch 1 Jahr zu leben. Oder weniger oder etwas länger. Was wirst Du dann machen? Wirst Du so weitermachen wie bisher? Arbeiten gehen? In den Tag hinein leben (so als wenn Du unsterblich bist)? Ich glaube, man fängt an, sein Leben anders zu leben, wenn einem die eigene Sterblichkeit bewusst ist. Deshalb finde ich dieses Zitat so umwerfend – aus Claudia Cardinals Buch: Lebe und lerne sterben:
Die Freiheit, Kopfstand zu lernen,
bei minus 20 Grad Erbeereis zu genießen,
in der S-Bahn zu singen und auf dem Friedhof zu tanzen,
erkennen wir est dann, wenn wir wissen,
dass der Tod an der Tür steht. (Irmgard Boeder)
Es bedeutet doch weiter: Muss ich erst krank werden, um etwas in meinem Leben zu verändern? Traue ich mich erst im Angesicht des Todes so zu leben, wie ich es mir vorstelle? Was, wenn ich schon heute so lebte, wie ich es wirklich will?