Während unserer Gespräche in den letzten Tagen ist uns, Annegret und mir, bewusst geworden, dass sich die Themen rund ums Sterben und das eigene Sterben immer wieder verändern werden. War ich mir gestern noch sonnenklar, dass ich verbrannt werden will, stelle ich mir die Erdbestattung heute softer und natürlicher vor. Dieser Schock der Verbrennung und man ist nur noch krümelige Knochenasche?! Ich muss noch mal in mich gehen.
Ich bin mir sicher, dass sich diese Gedanken immer wieder verändern werden: Wenn ich Jetzt stürbe, wer käme dann an mein Grab bzw. zur Trauerfeier? Da fallen mir viele schöne Namen ein, von Menschen von denen ich mir wünsche, sie machten sich auf den Weg. Auch aus Hongkong würden sie kommen … und dann gleich meine Asche mitnehmen, um sie über den Peak zu verstreuen – geht natürlich nicht, wenn ich mich erdbestatten lassen.
Klar habe auch ich so meine Ängste vorm Älter-werden. Angst krank zu werden, Angst abhängig zu werden von Pflege undsofort. Meine Idole sind Frauen 90 plus. Da gibt es tolle Frauen, die sind geistig fit und rege und beruflich aktiv. So stelle ich mir das für mich auch vor. Erst vorgestern auf dem Friedhof habe ich eine alte Frau, eine Bekannte meiner Mutter, mit Rollator kennengelernt. Sie erzählt: „Jaja, ich war beim Frauen-Kaffee und drehe jetzt eine Runde nach Hause“. Diese Runde war jedenfalls eine ordentlich große Runde für mein Empfinden. Hut ab, vor der alten Lady! Sie spazierte vergnügt weiter mit ihrem Rollator zum Friedhofsausgang.
Ich stelle mir weiter vor, dass ich auch noch mit 80 plus blogge und schreibe. Stellt Euch mal vor!! Wenn ich 90plus werde, dann wird evtl. die eine oder andere vor mir sterben, die mir jetzt wichtig ist und am Herzen liegt. Aber vielleicht wird ja die Fan- und Blog-Gemeinde mitaltern. Das ist tröstlich. Und der Rollator steht neben unserem Laptop.
Wo sind die Alten, die uns erzählen, welche Gedanken sie hegen. Ich habe begonnen, mit meiner Mutter hierzu zu sprechen. Wer soll kommen? Wer wird kommen? (Wer soll nicht kommen?) Wo sollen wir Dich begraben?
Einen Rollator fährt sie noch keinen.
Hallo liebe Zamyat, wie schön, dass Dir unser Blog gefällt. Hoffen wir, dass wir gesund bleiben. Die Vorstellung der Laptop ist auf dem Rollator und wir spazieren in den Park finde ich auch verlockend. Auch die Hoffnung, dass wir alle weiter bloggen und schreiben und weiter im Netz verbunden bleiben. Also einsam sterben ist nicht 😉 bei uns. Und wenn sich mal eine zwei Tage nicht meldet, wird der Notdienst geschickt, gell?
Auf, dass wir steinalt werden … wir haben auch gute Gene in unserer Familie.
Schönen Tag und schönes Wochenende.
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Sehr schön, den Rollator neben dem Laptop. Oder das Laptop auf den Rollator packen und damit in den Park gehen und bloggen! 🙂 So stelle ich mir das auch vor mit meiner Online-Akademie. Ich sage immer: da kann ich auch zahnlos und im Rollstuhl noch Online-Seminare geben, so lange mein Hirn und meine Hände noch funktionieren. Und wenn ich meine Eltern sehe, werde ich steinalt.
Habe gerade dieses Blog entdeckt und finde es prima!
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