Löffelliste
Wünsche erfüllen
einmal im Leben
das will ich machen
Glückseligkeit
Es war einer meiner glücklichsten Tage in diesem Jahr. Denn ich hatte mir einen langgehegten Wunsch erfüllt: Bevor ich einmal sterbe, will ich eine Kuh melken. Hierüber habe ich ausführlich geschrieben. Wer mein Erlebnis noch nicht gelesen hat klickt hier.
Wie eine Königin freute ich mich über den vollen Becher mit der „geschäumten Milch“, die ich gemolken hatte. Es geht wirklich ganz leicht! Die Milch probiert hab ich natürlich auch, fehlte nur noch der Kaffee dazu ;-).
In diesem Jahr habe ich ganz viel realisiert und das stimmt mich froh und heiter. (Ich würde gelassen und heiter sterben, falls ich jetzt mit 59 dran wäre; würde es aber sehr bedauern, dass ich schon gehen müsste aus dieser schönen Welt). Es gibt also eine Liste mit einigen Häkchen dran, „erledigt“.
* Ich habe die Dokumenta in Athen besucht.
* Ich bin das erste Mal TGV gefahren: von Zürich nach Paris und zurück.
* Ich wollte mir unbedingt die Ausstellung von David Hockney anschauen und habe dies getan: im Centre Pompidou in Paris habe ich Schlange gestanden um reinzukommen und habe eine großartige Führung durch die Ausstellung erlebt.
* Ich bin die 700 Stufen des Eifelturms in Paris mit meinem Mann hoch geklettert an meinem Geburtstag.
* Ziemlich spontan habe ich Anfang des Jahres eine Schreibwoche auf Zypern gebucht und bin sonnengetankt und inspiriert zurück gekommen
(ein Elfchen für dich siehe oben 😉 ).
* im Kleinwalsertal habe ich einige Nächte im Bio-Hotel Chesa Valisa übernachtet, was ich auch schon eeeeewig machen wollte.
Für mich ist die Löffelliste eher die „wenn-nicht-jetzt-wann-dann-Liste“. Wir wissen eben nicht wann wir sterben. Wenn alles gut geht und wir ganz normal alt werden, dann werden wir 70 oder 80 vielleicht sogar 90 und älter. Wer weiß es denn?
Es kann aber auch alles ganz anders kommen. Und ein Paar so um die 70 bemerkte mir gegenüber erst kürzlich: Das was wir JETZT machen können, wie zum Beispiel wandern gehen, das machen wir eben JETZT. Jetzt können wir noch laufen und wandern …
Um fit zu bleiben und „mit 80 noch aus dem Sessel aufstehen zu können“ habe ich begonnen regelmäßig zu trainieren. Ich gehe in ein kleines Fitness-Studio wenigstens 1 x wöchentlich, manchmal sogar zweimal. Je älter wir werden umso unlustiger wird auch das Reisen stelle ich an anderen Menschen fest. Ab 70 mag man keine Langstreckenflüge mehr, scheint es.
Und was steht nun an für 2018? Während der Schreibwoche haben wir einen Punkt aus unserer Löffelliste herausgepickt und uns mit allen Sinnen vorgestellt wie wir unseren Wunsch erfüllen werden. Diese Geschichte „erzähle“ ich Euch jetzt:
Einmal im Leben in ein Alphorn blasen
In Arosa wird im Sommer ein Kurs stattfinden, den ich buchen will. Alphorn blasen ist auch für blutige Anfänger möglich. Der erste Schritt ist getan: Ich habe die Lehrerin schon kennengelernt. Diejenigen, die kein eigenes Alphorn besitzen, können eines vor Ort ausleihen. Ich frage mich, ob ich das Mundstück kaufen muss – dann gehört es mir. Ich werde mit der Rhätischen Bahn anreisen, mein Hotelzimmer beziehen und mich am nächsten Morgen mit meinem Alphorn vertraut machen. Es wird wohl auf die Atemtechnik und die Lippenform ankommen, um einen ersten Ton zu treffen. Mein Gesicht wird ganz rot anlaufen, ich werde tief Luft holen … und es wird kein Ton herauskommen aus dem langen Musikinstrument. Ich werde Geduld aufbringen müssen.
Und nochmal und nochmal und nochmal …. pusten? den Atem fließen lassen?
Bei schönem Wetter freut mich das Alpenpanorama. Ich höre die Dohlen, die im Wind gleiten und mich vielleicht auspfeifen ;-), die Murmeltiere werden mit einstimmen. Ich werde mich mit meinem Alphorn plagen und verfluchen, dass ich mich angemeldet habe. Schiefe Töne werden erschallen. Die würzige Alpenluft wird mich aber froh stimmen, der Wind der meine Wangen streift, erfrischen. Die anderen Alphornbläser spazieren zum See, winken mir zu … Sie werden dort am See gemeinsam spielen. Es schallt bis zu mir und ich übe eifrig, damit ich beim Abschlusskonzert in der Dorfmitte eine „gute Figur mache“ und die Töne treffe.
Und wer weiß ob ich es wirklich realisieren werde sieben Tage lang mit dem Alphorn zu üben. Ein Tag reicht doch eigentlich :-). Die Idee, Wünsche oder Sehnsüchte einmal als Geschichte aufzuschreiben und sich ganz genau vorzustellen, mit allen Sinnen, wie man sich seinen Herzenswunsch erfüllt, gibt eine tiefe Zufriedenheit. Man merkt dabei schnell „och, will ich eigentlich gar nicht“ oder „jetzt muss ich mich aber sofort anmelden oder etwas organisieren“ damit es Realität wird.
In diesem Sinne. Ich werde berichten. [Alphorntöne tuten]
Oh, das sind tolle Erlebnisse und ein tolles Vorhaben für 2018 (ich war im Kopf „live“ dabei – das wird sicher toll 😉 )
Ich gehe bei dem Gedanken gut mit: mache es JETZT, wenn es wirklich wichtig ist… Das Leben nutzen, so lange es möglich ist ❤
Viiielen Dank nochmals für die tolle Challenge! Ich fand und finde es sehr inspirierend!
Herzlich,
Anja
LikeGefällt 1 Person
Danke Anja, wir fanden die Challenge mit all unseren Autorinnen auch klasse und vielseitig. Bis zum nächsten Jahr …
Und ja schön, dass Du da mit mir mitgehst. Das Leben jetzt leben :-).
HG
Petra
LikeGefällt 1 Person