
Sommerabend am Hüttnersee
Ich habe immer einen weiten Bogen gemacht um die Todesanzeigen in der Zeitung. Ich wollte sie nicht lesen. Jetzt ertappe ich mich dabei, dass mich berührende Verse interessieren oder schön gestaltete Anzeigen. Wenn sie also „anders“ sind.
Was sagt Ihr denn zu diesem Gedicht von Mary Elizabeth Frye? Gestern entdeckt … da hieß es weiter: der Vorname – geliebter Mann, Vater, Opa, Schwiegervater und bester Freund … hat uns verlassen. Er ruht bei seinen Bäumen.
Steh‘ nicht an meinem Grab und weine …
Ich bin nicht dort.
Ich schlafe nicht.
Ich bin in den tausend wehenden Winden.
Ich bin der Diamant, der im Schnee glitzert.
Ich bin das Sonnenlicht über dem reifenden Korn.
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Wenn Du in der morgendlichen Stille erwachst,
bin ich der Vogel, der sich schnell in die Lüfte
erhebt und zwitschert.
Ich bin der Stern, der in der Nacht scheint.
Steh‘ nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort.
Ich bin nicht tot.
Ich lese immer die Todesanzeigen, seit ich mit ca. 9 oder 10 Jahren begann, die Zeitung zu lesen. Deswegen lese ich sogar die Zeitung rückwärts!
Da war schon immer viel Schönes dabei 🙂
LG, Hiltrud
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Lustig, Hiltrud! 🙂 dass du schon soooo lange die Todesanzeigen liest und dann auch noch die Zeitung rückwärts liest.
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Ich mag dieses Gedicht sehr – danke fürs Erinnern :0)
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so tröstlich, gell?
Als Ahnung dessen, was da kommt aber auch für die Hinterbliebenen.
Yepp!
Schönen Tag. Herzlich. PEtra
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Jupp… Ich mag es auch als Bestärkung darin, dass es keinen besonderen Ort geben muss, an dem getrauert wird – der Kontakt kann überall möglich sein… Jedem seins, so schön ❤️
Herzlich, Anja
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