Guten Morgen,
zunächst möchte ich euch auf einen Artikel aufmerksam machen, der mir bei Facebook „über den Weg“ gelaufen ist. Geschrieben von Jakob Simmank in der DIE ZEIT, der den Autor und Psychiater Jan Kalbitzer interviewte.
Dr. Jan Kalbitzer hat das Buch geschrieben: Das Geschenk der Sterblichkeit.
Einige wenige Sequenzen aus dem Interview, die für mich eindrücklich und interessant sind:
Psychotherapeut Irvin Yalom hat den Begriff des „ungelebten Lebens“ geprägt. Die Angst vor dem Tod kann eine Angst davor sein, an seinem Leben vorbeizuleben. Eine Angst davor, nicht mehr zu existieren, obwohl man sein eigenes Leben noch nicht gelebt hat.
Die Angst nutzen, um sich klarzumachen, wie man leben will: Vielleicht erkennt man, dass man sich an falschen Werten orientiert.
Ich fände es wunderbar, wenn diejenigen, die ohne einen offensichtlichen Grund Angst vor dem Sterben haben, diese auf eine ähnliche Art und Weise nutzen: nämlich sich klar werden, wie sie eigentlich leben wollen.
Genau deshalb ist es so wichtig, dass wir uns der Angst stellen. Weil wir nur so der Flucht entkommen und ein vernünftiges Leben leben können. Wenn viele Menschen die Angst nicht weiter verdrängen würden, sondern sie annehmen und danach fragen, woher sie kommt, vielleicht wären wir dann eine reifere Gesellschaft.
Ich habe mir jede Risikobereitschaft verboten. Und das hat letztlich nur die Angst in mir gesteigert.
Aber lest erstmal das ganze Interview. Hier entlang.
Mich hat nach der Lektüre beschäftigt, ob es Facetten ungelebten Lebens in meinem Leben gibt.
Was ist mit meiner Angst vorm Sterben? Lebe ich mein Leben oder nicht? Gibt es (m)ein „ungelebtes Leben?“ Wenn ja, wo steckt das? Wie finde ich es? Wenn nein, dann ist doch alles gut?! Kann man überhaupt keine Angst vorm Sterben haben?
Meine Überlegungen und Fragen, die ich notiert haben, kommen in einer Fortsetzung hierzu. Das Buch habe ich mir bestellt.
Wie steht es mit deiner Angst vorm Sterben?
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