In den letzten Wochen habe ich mich mit diesem Buch beschäftigt und einige Blogartikel daraus geschrieben. Mich hat die Frage nach dem „ungelebten Leben“ beschäftigt. Der Autor ist auf der Suche nach einer Antwort. Nämlich so sagt es uns der Untertitel: Wie die Angst vor dem Tod zum Sinn des Lebens führen kann.
Mir hat das Buch gefallen, denn ich mag die analytische und erklärende Art des Autors. Sein Verleger ermahnte ihn, das Buch so zu verfassen, dass auch die Leserin oder der Leser etwas davon haben und es nicht nur eine persönliche Reise und Innenschau wird. Ich finde, es ist ihm gelungen. Nur manchmal dachte ich: Wow, was er alles von sich preis gibt. Aber er hat auch eine Menge nicht über sich erzählt. Das ist gut so. Denn in Berlin praktiziert er in eigener Praxis. Dennoch lernen wir von seinen Erfahrungen und Erlebnissen und Gesprächen, die er führte.
Brennend und neugierig habe ich mögliche Antworten gelesen, die er von den verschiedensten Menschen hörte. Er sprach mit einem Pfarrer, seinem Tanzlehrer und dem Gärtner. Aha-Erlebnisse hatte er bei einer Osteopathin und dann bei einer Krankenschwester. Denn seine körperlichen Symptome zwangen ihn, sich untersuchen zu lassen und etwas zu verändern.
Analytisch auseinandergesetzt hat er sich mit den Therapeuten D. Yalom und Stephen Hayes und seiner Lehrtherapeutin Eva Jaggi, was ich sehr spannend fand. Der Autor schreibt sehr flüssig und leicht. Er philosophiert und zitiert andere Philosophen. Das muss man mögen das Philosophische. Ich mochte es.
Ihr fragt Euch sicher, gab es eine Antwort auf die Frage nach der Angst vor dem Tod? Gab es ungelebtes Leben des Autors? Eine Antwort war, dass sich die Angst verringerte. Vor allem geht es darum, im Hier und Jetzt präsent zu sein. Mit Menschen im Kontakt zu sein. Und ja es bleibt bei den Konflikten, die wir alle kennen, zwischen den Wünschen, die man hat und dem Verantwortungsgefühl gegenüber Partnerin und Kindern beispielsweise. Oder dem Beruf.
Jan Kalbitzer hat das Buch seinen Eltern und seinen Kindern gewidmet mit den Worten: Für die befreiende Einsicht, dass mein Leben beides ist – für sich selbst erfüllend und trotzdem Teil eines Staffellaufs.
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Danke für Ihre Umfangreiche Auseinandersetzung und Rezension! Es freut mich sehr, dass Ihnen das Buch gefallen hat und Sie etwas damit anfangen konnten.
Herzliche Grüße aus Berlin,
Jan Kalbitzer
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Hallo Jan Kalbitzer, schön, dass Sie vorbei geschaut haben. Das freut mich!!!
Bin grad in Berlin :-). Alles Liebe und Gute.
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