Ich möcht mal heulen …

… um all die Toten, die inzwischen am Coronavirus gestorben sind.

Für all die Ärzte (vor allem derzeit in Italien), die sich mit der sogenannten Triage beschäftigen müssen. Sie entscheiden – wie im Krieg / Regeln aus der Katastrophenmedizin – wer am Leben bleibt und wer lebensrettende Maßnahmen in Form eines Beatmungsgerätes erhält.

In Italien, Spanien und Frankreich fehlt es grad an allem. Die Ärzte und Pflegemitarbeiter*innen sind am Limit. Vor allem ist es seelisch furchtbar über Menschenleben entscheiden zu müssen.

Gott sei Dank kommt Hilfe und Unterstützung aus allen möglichen Ländern.

Ich könnt heut heulen …

Ich höre mir täglich den Podcast mit Dr. Drosten auf NDR an.
Er schafft Fakten.

Ich schaue mir auf der Karte der Johns Hopkins University an wie schnell sich der Virus verbreitet. Siehe vor allem unten rechts die Kurve der täglichen Vermehrung!

Heut morgen hab ich mit meiner Freundin telefoniert, die in Neuseeland lebt. Auch dort ist der Virus nun angekommen. Sie erleben den Shutdown heute. Da sind wir ja schon „alte Hasen“ mit der Erfahrung seit einer Woche in der Schweiz.

Es gibt Menschen, die meinen in den Sozialen Medien, es sei alles nicht so schlimm. Und es muss ja jeder mal sterben … ja, das stimmt. An Corona sterben? Ja, warum nicht? Aber so viele auf einmal? Ein hoch ansteckender Virus grassiert. Wir müssen unser Mütter und Väter, unsere Großmütter und Opas schützen.

Ich könnt heut heulen … um all die Toten. Und natürlich noch um vieles mehr was wir gerade in dieser Situation erleben.

Ich schaute eben das YouTube-Video mit dem Wissenschaftler Lesch, Sendung TerraX im ZDF. Er erklärt und rechnet sehr differenziert, wieso es gerade keine Alternative zu Ausgangsbeschränkungen gibt.

Es geht mir sehr gut, trotzdem könnt ich heut mal heulen …

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Bestimmung + Persönlichkeit, Erinnern und verschlagwortet mit , , , von Petra Schuseil. Permanentlink.

Über Petra Schuseil

Als "alte" Frankfurterin pendel ich seit Anfang 2012 zwischen Frankfurt und dem Zürichsee hin und her. 64 bin ich jetzt und offiziell Rentnerin. Ich schreibe regelmäßig Morgenseiten, singe im Kirchenchor, und schwimme im Sommer täglich im Zürichsee. 2013 kam mein Buch "Finde Dein Lebenstempo" auf den Markt. "Wesentlich werden" so heißt ein anderer Blog von mir. Seit Ende 2014 gibt es unseren Totenhemd-Blog. Inzwischen sind wir ein Team: Juliane, Sigrid und Lutz schreiben mit. Wenn nicht jetzt, wann dann ist mein Lebensmotto.

11 Gedanken zu „Ich möcht mal heulen …

  1. Der Tod gehört zum Leben.
    Das Sterben auch.
    Ich dachte, daran zu erinnern und dafür Herzen und Sinne zu weiten öffnen, wäre hier der Raum, dafür gäbe es diesen Blog.

    Nach wie vor sterben extrem viel mehr Menschen an Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs und Unfällen. Und Kinder mit ihren Eltern an Hunger.

    Das Sterben gehört dazu.

    In diesem Jahr ist die Erdbevölkerung schon um über 18 Mio. Menschen gewachsen. Da ist noch ganz viel Leben.

    Ich würde gerne noch was über meine Idee von idealen „Sterbezimmern“ in Krankenhäusern und Heimen schreiben in der März-Aktion (denn die Räume, in denen dort gestorben wird, sind meistens nicht so schön) … aber das getraue ich mich ja kaum noch vorzuschlagen.

    Denk an Dich.
    Bleib behütet.
    Hiltrud

    Gefällt 1 Person

    • Hallo liebe Hiltrud, wie meinst du das in deinem ersten Satz?

      „Ich dachte, daran zu erinnern und dafür Herzen und Sinne zu weiten öffnen, wäre hier der Raum, dafür gäbe es diesen Blog.“ Wo hast du Zweifel? oder hab ich was mißverstanden, was ich glaube.

      Ideale Sterbezimmer? Ich kann mir vorstellen, dass es da einiges zu tun gibt. … also du willst es vorschlagen, noch etwas zu schreiben? wann?

      Danke, für deine Gedanken. Herzlich. Petra

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