Let the soul be your pilot
Let your soul guide you
He’ll guide you well
(von Sting auf Seite 90)
Das neue Buch von der Sterbeamme und Heilpraktikerin Claudia Cardinal wollte ich eigentlich schon während unserer letzten Blogaktion vorstellen. Ich bin spät dran.
Der Verlag informiert über das Buch:
»Austherapiert«: Eine Diagnose wie ein Urteil – ein Todesurteil! Betroffene Patientinnen und Patienten stehen mit einem Male vor den Trümmern ihrer Existenz und müssen sich mit dem Sterben und dem Tod auseinandersetzen, Themen, die in unserer schnelllebigen westlichen Gesellschaft….hier bitte weiterlesen.
In diesem Buch geht es also um Menschen, die an einer Krebskrankheit leiden. Sie müssen sich mit dem Sterben und dem Tod auseinandersetzen. Aber das müssen wir ja jetzt auch alle, weil sich der Corona-Virus weltweit ausbreitet. Das Tabuthema Sterben und Tod ist in unseren Wohnzimmern gelandet. Tagtäglich werden wir mit den Sterbenden konfrontiert, die an COVID-19 sterben oder mit dem Tod ringen auf den Intensivstationen.
Der Untertitel des Buches: Beruhigung in unruhigen Zeiten durch Sterbeammen und Palliative Begleitung. Wir finden in Claudia Cardinals Buch einen Wegweiser was im Angesicht des Sterbens möglich ist – und vielleicht auch in diesen schweren Zeiten ein wenig Beruhigung. Sie erklärt uns, was wir vielleicht nur oberflächlich wissen. Jetzt haben wir eine Art Lexikon vor uns, in dem wir genau informiert werden: Was ist Palliative Begleitung?
Wir können nachschlagen und finden Erklärungen. In Teil I beispielsweise: Palliativmedizin, Soziale Dienste, Palliativ-Care, die spezialisierte ambulante Palliativversorgung SAPV, Palliative Pädiatrie und Geriatrie … und sie erklärt welche Fachkräfte zur Verfügung stehen: Psychoonkolog*innen, Onkolotsen, Sterbeammen.
In Teil II „Leben wäre eine prima Alternative“ geht es um den lebendigen Geist bzw. den lebendigen Körper. Von was geht der Mensch aus? Dass der Körper mit seinem Tod in ein NICHTS fällt? Oder lebt die Seele weiter? „Das Ganze sieht anders aus, wenn – wie in allen Religionen angenommen – eine unsterbliche Seele für eine gewisse Zeit auf der Erde zu Besuch ist“ (im Buch Seite 149). Das was wir glauben hat Konsequenzen über den Tod hinaus. In der Grenzsituation zwischen Leben und Tod beschäftigen sich die Menschen mit „letzten Fragen“ und auch „letzten Wünschen“. Dieses Kapitel ist sehr inspirierend finde ich, weil – wenn gut betreut – Menschen in ihrer letzten Lebensphase anfangen zu leben. Und ich als Leserin bin natürlich eingeladen, mir jetzt schon Fragen zu beantworten oder darüber nachzudenken, ob ich etwas verändern will.
Bilanzierung und Rückschau: „Hätte ich mehr oder weniger … glücklicher sein sollen?“
„Wann fängt das Sterben eigentlich an“? –
„Immer mit dem allerersten Atemzug“
Informativ ist auch Teil III mit den Kapiteln über die Umwälzungen in der Abschiedskultur. Es geht um Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Um Aufbahrung, Aussegnung, Waschung, Urne- oder Erdbestattung …
Zum Schluss schenkt uns Claudia Cardinal noch 51 Fragen für ein spirituelles Vermächtnis.
Was mir an diesem Buch gefällt, ich kann in ihm blättern und je nach Thema entscheiden zu lesen. Was mir ganz besonders gefällt sind die Anmerkungen der Sterbeamme Claudia Cardinal, wo wir ganz viel von ihren Erfahrungen und Lebensansichten erfahren.
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An dieser Stelle möchte ich noch einmal resümieren: Dieser Blog entstand weil mir Sabine Dinkel vor Jahren von Claudia Cardinal erzählte, die ich in Hamburg während einer Informationsveranstaltung zur Ausbildung zur Sterbeamme kennenlernte. Claudia Cardinals Buch: „Wir sehen uns“ ist eines meiner Lieblingsbücher wenn es um den Tod und das Sterben geht.
Sabine Dinkel ist selbst Autorin und an Krebs erkrankt. Ich habe ihr Buch „Krebs ist wenn man trotzdem lacht“ hier vorgestellt.
Sabine wird in Claudia Cardinals aktuellem Buch immer wieder zitiert und wir können zwei ihrer Zeichnungen auf Seite 168 betrachten.
Hey,
ich würde gerne wirklich unsterblich sein. Das ist nicht nur so ein loser Gedanke von mir, ich kämpfe dafür und glaube daran, dass es möglich ist. Es ist lediglich ein Wettlauf gegen die Zeit, denn es geht darum, die Lebensspanne schneller zu erweitern (durch Forschung) als selbst zu altern.
Ich möchte Pharmazie studieren und dann in die Forschung der Biogerontologie und niemals sterben. Denn der Tod ist sinnlos.
LG
Katharina Hohenfels
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Das klingt sehr interessant und ich bin gespannt .. vielleicht schreibst du uns von Jahr zu Jahr wie es dir mit deinem Projekt geht? Würde mich freuen.
Herzlicher Gruß. Petra
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danke für denTipp, es wäre sonst an mir wohl unbemerkt vorbei gegangen 👍🙂
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Hallo liebe Annette, sehr gerne! 🙂 Freut mich, dass Du vorbeigelesen hast.
Einen guten letzten Apriltag. Komm gut in den Mai. Herzlich. Petra
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danke dir und einen schönen 1. Mai wünsche ich dir 🙂
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