Weg vom Fenster

Heute schreibt Karolin mit in ihrem Blog „reingelesen“. Wunderbar hat sie das gemacht mit dem Titel „Weg vom Fenster“ für unsere November-Blogaktion. Lest selbst.

reingelesen

Zuerst oder als Letztes?
Kommt drauf an von wo aus du das betrachten willst.
Wer geht vor? Oder was?
Über den Jordan. Hoffentlich denkt jemand an die Münze.
Und kommt jemand nach? Auf die andere Seite.
Und ob ich das dann noch weiß?
Erster, Erster schreit das Kind und klatscht ab.
Wenn ich zuerst sterbe? Der Tod ist doch eh das Letzte.
Eine todernste Sache das Ganze, is klar.
Irgendwann geht das letzte Lichtlein aus.
In der Reihe von vielen mach ich mich vom Acker.
Also zuerst sterb ich schonmal nicht.
Wenn ich ins Gras beiße,
dann schau ich mir die Blümchen von unten an.
Vielleicht spring ich vorher dem Tod auch nochmal von der Schippe
bevor ich von dannen geh.
Über die Klinge, die Grätsche gemacht.
Irgendwann steig ich in die Kiste und hör die Englein singen
Oder geb ich auch den Löffel ab?
Nur welchen, von der langen…

Ursprünglichen Post anzeigen 66 weitere Wörter

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein von Petra Schuseil. Permanentlink.

Über Petra Schuseil

Als "alte" Frankfurterin pendel ich seit Anfang 2012 zwischen Frankfurt und dem Zürichsee hin und her. 64 bin ich jetzt und offiziell Rentnerin. Ich schreibe regelmäßig Morgenseiten, singe im Kirchenchor, und schwimme im Sommer täglich im Zürichsee. 2013 kam mein Buch "Finde Dein Lebenstempo" auf den Markt. "Wesentlich werden" so heißt ein anderer Blog von mir. Seit Ende 2014 gibt es unseren Totenhemd-Blog. Inzwischen sind wir ein Team: Juliane, Sigrid und Lutz schreiben mit. Wenn nicht jetzt, wann dann ist mein Lebensmotto.

4 Gedanken zu „Weg vom Fenster

  1. Warum nur tun wir uns so schwer? Phantasieren uns Fährmänner zusammen und Sensenmänner, Totenfeen wie die Banshee und andere Spukgestalten?
    Warum können wir nicht Epikur zunicken, „der Tod geht uns nichts an, denn wenn wir da sind, ist er nicht da, wenn er aber da ist, sind wir nicht mehr da?“
    Warum müssen wir uns ein jenseitiges Phantasiegebilde zurechtlegen, um auch nur etwas getroster zu sein?

    Und warum, bei all diesem Drang uns mit surrealen Vorstellungen abzufüllen, zu panzern, vergessen wir die simple Tatsache alle Tage und leben so drauflos?

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