Wie groß unser ökologischer Fußabdruck ist, den wir auf dieser Erde hinterlassen, dafür ist der letzte Gang nicht entscheidend. Da gibt es zu Lebzeiten deutlich mehr zu lassen und zu tun. Dennoch ist es vielen Menschen heutzutage wichtig, auch den Tod im Einklang mit der Natur und sozial nachhaltig zu gestalten. Und durchaus gibt es einiges, worauf sich achten lässt.

Die Ökobilanz für einen Trauerfall zu erstellen, ist nicht ganz einfach. Nicht nur, weil es ein so sensibles Thema ist, sondern auch weil es ist wie immer: Einerseits ist es ganz leicht – wenn es das Andererseits nicht gäbe. Das fängt schon damit an, ob man sich für eine Erdbestattung entscheidet oder für eine Einäscherung. Eine Einäscherung verbraucht viel Energie. Ungefähr so viel wie ein Mensch durchschnittlich im Monat benötigt hat. Jede Verbrennung produziert C02 und weitere Emissionen; außerdem wird ja auch der Sarg mit verbrannt.
Wer sich für eine Erdbestattung entscheidet, spart all das ein – und überlässt die Arbeit der Natur. Genauer gesagt, den zahlreichen Mikroorganismen in der Luft und in der Erde, die sich mit organischer Substanz auskennen, weil sie ihr täglich Brot ist. So verschwinden nach und nach das Holz vom Sarg, die fleischliche Hülle; am längsten brauchen die Knochen.
Dafür gibt es die sogenannten Ruhefristen, die Zeitspanne, für die man ein Grab erwirbt, in der es gepflegt werden darf – oder muss. Diese Fristen haben wenig mit Pietät zu tun, sondern ganz handfest damit, wie lange es dauert, bis alles zersetzt ist. Das hängt hauptsächlich von der Art des Bodens ab und liegt zwischen zehn und vierzig Jahren. Sind die Verhältnisse sandig, geht es schneller. In schweren Lehmböden sehr viel langsamer und manchmal auch gar nicht. Fachleute sprechen dann von Verwesungsstörungen.
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