Aschermittwoch. Fastenzeit: ohne Schminke

Heute ist Aschermittwoch (Hier auf der Seite von „Andere Zeiten“ schön erklärt). Ich habe geschaut, ob in einer der hiesigen Kirchen ein Gottesdienst stattfindet fürs Aschekreuz auf der Stirn. Traditionell werden während der Zeremonie folgende Worte gesprochen:

»Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst.« Wir werden eingeladen, uns an unsere Endlichkeit zu erinnern. (Inspiriert von „die Fastenbroschüre 7 Wochen anders leben“ vom Andere Zeiten Verlag)

Und mit dem heutigen Tag beginnt die Fastenzeit bis Ostern. Das Wort „fasten“ stammt vom althochdeutschen „festhalten, beobachten“. Damit ist das Festhalten an Regeln und die Beobachtung des eigenen Ich gemeint.

In Basel fotografiert … ein Haarsalon: Art of Hair

Ich lade ein für einen Moment innezuhalten heute mit der Frage: Willst Du die nächsten sieben Wochen – nämlich in der Fastenzeit – etwas weglassen oder etwas Neues ausprobieren? Willst Du einen kleinen Teil deines Alltags – im Hinblick auf deine Vergänglichkeit – anders gestalten?

Meine Gedanken zum heutigen Tag und zu den folgenden Wochen: Es ist mal wieder Zeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das Leben ist endlich. Ist mir ja nicht neu :-). Aber eine Zeitlang bewusst darüber zu schreiben oder zu denken? Ja warum nicht. Ich mache das mit der folgenden Idee: Ich will ausprobieren, mich die nächsten Wochen nicht zu schminken. „Zeig‘ Dich wie du bist, ohne Rouge, ohne Lippenstift, Kajal oder Wimperntusche“. Uiii, das ist mal eine Herausforderung. Denn ich schminke mich eigentlich täglich.

Ich überlege, wenn ich mal im Sarg liege, dann sieht man mich in meiner natürlichen „Schönheit“ tot, außer es hätte mich jemand geschminkt. Will ich das eigentlich: schön aussehen als Tote mit Lippenstift und Rouge? Vielleicht wenn ich aufgebahrt werde? Aber nicht auf dem Weg zum Ofen im Krematorium.

Ich werde die nächsten sieben Wochen nutzen, in meinem Wesentlichwerden-Blog über meine Fastenzeit zu schreiben. Es gibt sicher einige Fotos, die ich knipsen werde. Zufällige Schnappschüsse von unterwegs. Mal sehen, wo es mich hinführt. Ich fotografiere gerade total gern. Schönheit, Schminken, Natürlichkeit … ich lasse mich selbst überraschen.

Mein Text im Wesentlichwerden-Blog beginnt so: Sieben Wochen nicht mehr schminken?! Die Haut schrumpelt, die Augenlachfalten vermehren sich, die Gelenke werden steifer, die Haare dünner, die Nase größer. Irgendwie verändert sich das älter werdende Gesicht … gerade jetzt braucht es ein bissel Make-up und Rouge oder einfach nur einen Lippenstift. Kann ich ohne leben?

2 Gedanken zu „Aschermittwoch. Fastenzeit: ohne Schminke

  1. Es ist eine spannende Frage, die Du da aufwirfst, nein, eigentlich sind es mehrere Themen.
    Nun ist Schminken vielleicht nicht unbedingt ein Männer-Thema, womit die Frage, des Geschminktwerdens im Sarg sich für mich einfach zu beantworten wäre. Ich brauche das nicht, was nicht heißt, dass es bei einer Aufbahrung im offenen Sarg sinnvoll sein kann. Das liegt dann aber nicht mehr in meiner Entscheidung.

    Das Fasten wiederum ist ein ganz anderes Thema. Für mich ist das weniger die Frage eines Verzichts als „Opfer“ sondern eher eine Rückbesinnung auf die Frage der Notwendigkeiten – also auf Dinge bewusst zu verzichten, um sich immer wieder mal klar zu werden, was ich wirklich brauche, was ich gern als Lebensqualität und Luxus annehme und was davon als viel zu selbstverständlich angesehen wird.

    Gefällt 2 Personen

    • Hallo Lutz, danke für deine Gedanken. Ein bisschen Rouge auf die Wangen, wenn du tot bist und aufgebahrt werden solltest, steht dir sicher gut ;-).

      Ich bin deiner Meinung was das Fasten betrifft. Früher war man wohl eher Opfer oder Büßer viel mehr. Heute geht es ja eher um die Dinge, die du hier oben nennst: sich bewusst werden eine Weile über den eigenen Lebensstil … machst Du was in der Fastenzeit? Herzlicher Gruß. Petra

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