Über die Seele im Garten wollte ich eigentlich schreiben. Aber dann fing ich an zu grübeln. Welchen Garten hätte meine Seele gern? Und schon wurde es schwierig die Gedanken zu fassen und einen Ort zu definieren. Würde ich auf einer Bank sitzen? Unkraut jäten? Wo?
Unser neues Header-Foto hat mich zu meinem „wahren Fühlen“ für unser Thema Auferstehung gebracht. Es machte Klick als ich es hier im Blog endlich einstellte: Nicht der Garten wird es werden sondern der Berg.
Ich habe schon länger die Phantasie, dass meine Seele nach dem Sterben fortfliegen wird. Nämlich nach Hongkong, zum Peak, der höchsten Erhebung auf Hongkong Island. Es ist viel zu weit weg. Wie soll meine Seele einen 12-Stunden-Flug meistern?
Schauen Sie sich das Foto an: Es hängen T-Shirts, ein Hemd und eine blaue Jacke auf der Leine. Socken. Schön säuberlich gereiht. Es macht den Eindruck, als wäre die Wäsche für ein Fotoshooting aufgehängt. Ein blauer Himmel ohne Wolken leuchtet im Hintergrund. Der unendlich weite Himmel und darunter etwas ganz Bodenständiges, Alltägliches: Wäsche auf der Leine. Was eine Weite! Was eine Freiheit! Was eine Klarheit! Was eine Frische! Welch eine Ordnung!
Deshalb: Meine Seele wird auf jeden Fall auf einen Berg, einen Gipfel fliegen und von dort Ausschau halten ins Tal. Sie wird vielleicht wieder eine Wäscheleine entdecken und überlegen: „Welches Hemd würde ich jetzt gerne tragen“.
Und dann diese Schuhe! Wo ist derjenige, dem die Schuhe gehören. Ist er barfuß unterwegs? Er hat sie dort abgestellt unter die Wäsche. Die Innensohlen lugen heraus und sind zum Trocknen in die Sonne gestellt. Wann wird er sie wieder anziehen? Wie lange werden sie dort stehen?
Lebt er noch, dem diese Schuhe gehören? Ist es nicht ein Stück Auferstehung, wenn er wieder hineinschlüpft mit seinen Füßen und weiterzieht? Mit einem frischen Hemd und Socken am Leib?
Ich stelle mir weiter vor, Weiterlesen