7.4. Petra: Die Seele im Garten? Die Seele auf dem Berg!

Foto-114-1024x768Über die Seele im Garten wollte ich eigentlich schreiben. Aber dann fing ich an zu grübeln. Welchen Garten hätte meine Seele gern? Und schon wurde es schwierig die Gedanken zu fassen und einen Ort zu definieren. Würde ich auf einer Bank sitzen? Unkraut jäten? Wo?

Unser neues Header-Foto hat mich zu meinem „wahren Fühlen“ für unser Thema Auferstehung gebracht. Es machte Klick als ich es hier im Blog endlich einstellte: Nicht der Garten wird es werden sondern der Berg.

Ich habe schon länger die Phantasie, dass meine Seele nach dem Sterben fortfliegen wird. Nämlich nach Hongkong, zum Peak, der höchsten Erhebung auf Hongkong Island. Es ist viel zu weit weg. Wie soll meine Seele einen 12-Stunden-Flug meistern?

cropped-image1.jpgSchauen Sie sich das Foto an: Es hängen T-Shirts, ein Hemd und eine blaue Jacke auf der Leine. Socken. Schön säuberlich gereiht. Es macht den Eindruck, als wäre die Wäsche für ein Fotoshooting aufgehängt. Ein blauer Himmel ohne Wolken leuchtet im Hintergrund. Der unendlich weite Himmel und darunter etwas ganz Bodenständiges, Alltägliches: Wäsche auf der Leine. Was eine Weite! Was eine Freiheit! Was eine Klarheit! Was eine Frische! Welch eine Ordnung!

Deshalb: Meine Seele wird auf jeden Fall auf einen Berg, einen Gipfel fliegen und von dort Ausschau halten ins Tal. Sie wird vielleicht wieder eine Wäscheleine entdecken und überlegen: „Welches Hemd würde ich jetzt gerne tragen“.

Und dann diese Schuhe! Wo ist derjenige, dem die Schuhe gehören. Ist er barfuß unterwegs? Er hat sie dort abgestellt unter die Wäsche. Die Innensohlen lugen heraus und sind zum Trocknen in die Sonne gestellt. Wann wird er sie wieder anziehen? Wie lange werden sie dort stehen?

Lebt er noch, dem diese Schuhe gehören? Ist es nicht ein Stück Auferstehung, wenn er wieder hineinschlüpft mit seinen Füßen und weiterzieht? Mit einem frischen Hemd und Socken am Leib?

Ich stelle mir weiter vor, Weiterlesen

6.4. Reiner Hansen: Auferstehung

image

ohne Worte: von Reiner Hansen

Lieber Reiner, danke für Dein Foto und dass Du bei uns im Blog dabei bist :-).

*********

Ich habe Reiner gebeten, mitzumachen bei unserer Blogaktion … ich habe ihn gefragt, ob er uns eines seiner schönen Fotos schickt, die er in Hamburg fotografiert. Et voilà!!

5.4. Katja Hobler: Aufbruch in neue Welten

aufbruch in neue weltenWas kommt nach dem Tod? Von der Hölle habe ich eine recht genaue Vorstellung, nämlich: Erkenntnis. Und zwar über all das im Leben bewusst begangene Unrecht und über die Konsequenzen daraus. Inklusive dem Nachempfinden des Schmerzes und des Leids, das man damit so verursacht hat. Je mehr Unrecht, desto länger die Hölle.

Nicht nur deswegen bin ich ein sehr netter Mensch. Große Sorgen, in die Hölle zu kommen, mache ich mir daher nicht. Umso mehr Grund habe ich also, mir Gedanken über die Auferstehung zu machen.

Auferstehung – Ist das für mich überhaupt eine Option?
An schlechten Tagen denke ich, wiederauferstehen will ich gar nicht. Ich bin froh, wenn ich dieses eine Leben anständig hinter mich bringe, und das ist ja oft schon schwer genug. Vielleicht als Amöbe, wo man nichts zu tun hat, als sich zu teilen. Doch ich glaube nicht an die Wiedergeburt als Tier, Pflanze oder Einzeller. Steht dann also (außer der Hölle) nur noch das Verpuffen im Universum zur Auswahl? Dass meine Seele, mein Wesenskern einfach aufhört zu existieren, und irgendwann alles für immer vorbei ist, mag ich mir einfach nicht vorstellen. Es ist auch echt schwierig, sich ein Bild vom Nichts zu machen.

Was passiert also mit mir, wenn ich gestorben bin?
Da ich nicht religiös bin, kann ich glauben, was ich will. Mir als großem Science-Fiction-Fan flüstert meine Fantasie ins Hirn: Da ginge so einiges!

Tatsächlich stelle ich mir sehr gerne vor, dass ich in eine neue Dimension aufbreche. In der ich nicht mehr körperlichen, moralischen, anerzogenen, kulturellen Grenzen und Konventionen unterworfen bin. Völlig ohne Angst bin, ohne äußere und vor allem ohne innere Konflikte. In einer freien Sphäre, in der ich meine erworbene Persönlichkeit ablegen kann, und mein inneres Kind, Weiterlesen

4.4. Roswitha Markgraf: Wenn wir uns dann ALLE wiedersehen

Auch Roswitha, verwaiste Mutter, teilt einen Traum mit uns. Es sind wohl die Traumbilder, die uns bei den Fragen durch die Welten zwischen Leben, Tod und Leben führen- von einer Kraft zur nächsten.

*************

Ich muss ja die Einladungen noch wegbringen.

Vorher:

Nebel… eine tosende Trauerwelle hat mich verschluckt, und in die Tiefe gezogen.

Ich weiß nicht mehr wo oben und unten ist. Die Zeit steht für mich einen Moment still. Bis mich die Welle wieder ausspuckt. Ich bin verrückt! Das Meer hat mich verschluckt und an einer anderen Stelle wieder ausgespuckt … verrückt eben!!!

Ich öffne die Augen und seh‘ alles wie im Nebel.

Wisst Ihr eigentlich, dass NEBEL rückwärts gelesen LEBEN ergibt !

Ich steh auf, weil ich da etwas gesehen habe; eine Allee und am Ende dieser Allee da steht sie … meine Villa … ich habe diese Villa schon oft betreten ( im Traum 🙂 ).

Heute wahrscheinlich für lange Zeit das letzte Mal … warum ? … irgendetwas fühlt sich heute anders an als sonst.

Ich steige durch ein Zeitfenster in die Villa ein und knarzend öffnet sich eine Tür. Ich schau mir alle Zimmer an, und fang gleich an aufzuräumen und zu renovieren. Aber immer wenn ich gerade mit einem Zimmer fertig bin, öffnet sich wie von Geisterhand die nächste Tür und zum Vorschein kommt noch ein Zimmer, das ich erst renovieren muss, bevor ich jemand reinlassen kann. So öffnete ich Tür um Tür und ich renovierte Raum für Raum, bis ich keine verschlossenen Türen mehr fand.

Jetzt kann ich endlich die Einweihung meiner Villa planen. Es wird ein riesen Fest geben, mit einem Büffet, Musik, Stimmengewirr und fröhlichem Gelächter. Ein schönes befriedigendes Wiedersehen mit ALLEN !!!

Aber vorher muss ich noch die Einladungen unter die Leute bringen. Ich mach mich also mit einem Rucksack auf den Weg. Ich laufe über die große Wiese vor meiner Villa … warum habe ich eigentlich keine Schuhe mehr an ? Ach egal, das weiche durchmooste Gras trägt mich und ich fühle mich federleicht. Am Waldesrand sehe ich mich noch einmal um. Meine Villa erstrahlt und ich merke sie macht sich schick für den großen Ball der mir zu Ehren stattfinden wird … wenn ich wieder zurück bin.

Jetzt aber los !
Ich laufe durch den Wald, rieche das Moos und die Pilze, da vorn ist eine Lichtung und ich trete hinaus. Ich seh einen Bach, glasklar das Wasser. Sprudelnd und glucksend bahnt er sich seinen Weg durch die von der Sonne glänzenden großen und kleinen Kieselsteine.

Ich würde so gerne meine Füße in das klare Wasser halten und einen Moment am Rand sitzen bleiben, aber ich darf jetzt nicht soviel Zeit vertrödeln, ich hab ja noch ein ganz schön schweres Stück Weg vor mir. Also überquere ich schnell den kleinen Steg um dann den Hang hoch zu krakseln. Tausendschön und Butterblümchen, Löwenzahn und Sauerampfer kitzeln mich an meinen nackten Füßen. Weiterlesen

3.4. Sabina Kowalewski: Auferstehung – alles wird Licht

Alles wird LichtAuferstehung

Aus dem Schatten der Steine
den dunklen Engel an der Hand
-die im Dunkel sieht man nicht-
der uns führt über die strahlende Brücke
in das alte Heimatland
des Lichts, der Liebe
gleicht keine volle Rose
der Geborgenheit dieser Zeit
das Heil umschließt die Wunden
in der Ewigkeit.

Aus dem Schatten der Gedanken
den dunklen Engel an der Hand
der uns lässt an der strahlenden Brücke
zum alten Heimatland
wird es Licht
übernimmt sein Bruder der Liebe
erleuchtet nicht nur
die schwarze Blüte der Gedanken
dieser Zeit
sondern umschließt die Ewigkeit.

Gedichte, Tod und Sterben haben etwas gemeinsam.

Ich schreibe Gedichte und Kurzgeschichten und beschäftige mich mit dem Leben, dem Sterben und dem Sinn. Ich frage mich manchmal, was erwartet uns danach?

Gedichte und Sterben haben etwas gemeinsam.

Ein Gedicht ist kein Roman, die Zeit ist knapp. Weiterlesen

2.4. Gabriele Panning: Im Licht

imlicht1Sehr gefreut hat mich zu lesen, dass es im Totenhemd Blog wieder eine Blogparade gibt. Und das zum Thema Auferstehung  – einem meiner Herzensanliegen seit ich mich bewusst mit christlichen Glaubensinhalten befasse!

Auferstehung nicht „so“…

Weder so: Im Gymnasium belehrte mich der Religionslehrer in der Oberstufe (selber Priester): ich solle erstmal Theologie studieren, dann würde ich schon verstehen, wie das mit der Auferstehung gemeint sei. Jedenfalls nicht „so“….

Noch so: Im Studium sagte der Professor für neutestamentliche Exegese, dass es nicht so wichtig sei, ob die Knochen Jesu noch im Grab liegen würden.

Noch so: Und im Zusammenhang der Kommunionvorbereitung kamen wir in der Gruppenleiterrunde in der Zeit vor Ostern natürlich auch auf Auferstehung zu sprechen. „Sie glauben doch nicht wirklich an die Auferstehung…?“ sagte eine Gruppenleiterin mit großem Erstaunen zu mir.

UND: Doch. Tue ich.

Immer noch. Sehr real und entgegen aller wohlmeinenden Aufklärungsversuche. Weiterlesen

1.4. Madame Flamusse: Die Auferstehung (ein Potpourri)

DSCN2854Schon eine irgendwie absurde Geschichte, in unserem „aufgeklärten“ Zeitalter würde man dies wahrscheinlich dem Sience Fiction Genre zuordnen. Und auch damals waren die Besucherinnen ja sehr überrascht als Sie Jesus´ Grab leer vorfanden.

Ich kenne aus alten Filmen noch den Ausdruck „er ist heimgegangen“ als Ausdruck, dass derjenige gestorben ist – war gemeint „heim zu Gott“? „Zu den Ahnen“? Und nicht nur aus Berichten über die Hospizarbeit habe ich gehört, dass manche Menschen sehr genau spüren und gar sehen, wenn der gerade Gestorbene davongeht. Hierfür wird ihm oft das Fenster geöffnet.

Da ist dieses Bild wie sich die Seele erhebt, den Körper zurücklässt, und davonschwebt. Ist das die Auferstehung? Wörtlich passt das ja gut. Der liegende Körper und die aufstehende Seele oder auch Lebensenergie. Und das Bild ist schön, ich kann mir das irgendwie gut vorstellen. Das alte Haus, der Körper wird zurück gelassen und das was uns ausmacht die Seele steigt auf… nach? In was? Wohin eigentlich?

Manch einer der stirbt, begegnet vorher seinen schon toten Familienmitgliedern. Oder sieht gar einen Engel oder den Tod selbst, am Fuße seines Bettes stehen. Dann ahnt er schon es ist nicht mehr lang hin mit dem Sterben. So hab ich es in Geschichten gelesen, und manchmal kann man Geschichten, Erzählungen und Realität nur noch schwer trennen.

Hat die Seele heute eigentlich noch Zeit sich vom Körper zu trennen und was, wenn das Fenster nicht geöffnet wird? Ich habe vor allem von meinen geliebten Tieren Abschied Weiterlesen

31.3. Brigitte Becker: Augapfelmassage

IMG_1765-1Was nach dem Tod kommt? Ich bin nicht sicher. Aber ich weiss, was ich mir wünsche:

Ein Raum, gefüllt mit Lichterketten. Sie verändern langsam ihre Farbe. Eine Höhle tut sich auf. An zwei Seiten kann ich mich niederlassen, liegen und schauen. Videobilder ziehen an mir vorbei, bunt, farbig, fremd, schön, bilden Erzählungen, lösen sich auf, ein bisschen wie Gedichte. Anderswo, in Venedig, hat dieselbe Künstlerin, deren Werk ich hier besuche, hat Pipilotti Rist solche Projektionen schon an die Decke einer grossen Kirche geworfen. Dort lag man auf dem Rücken ausgestreckt, um zuzuschauen. Der eigene Zustand wird seltsam schwerelos. Augapfelmassage nennt die Künstlerin ihre Kunst. Nicht alles ist verstehbar. Macht nichts.

Denk ich an das Ende und das Danach, dann stelle ich mir einen solchen Zustand vor wie am Sonntag im Kunsthaus in Zürich.

Als würden wir, nachdem wir am Anfang brutal aus dem Fruchtwasser, aus der warmen Höhle heraus geworfen und geboren wurden, wieder zurückkehren. Ein bisschen schwerelos glaube ich das Jenseits, und so, dass ich auf keinen Fall mehr irgendetwas tun muss.

Einmal habe ich im Fernsehen mit einer Frau darüber diskutiert, ob nach dem Sterben noch Seelen da sind von den Toten, die noch Botschaften ausrichten. Erfahrungen dazu, das glaube ich, machen manche. Aber ich habe gemerkt: nein, ich will auf keinen Fall noch einen Auftrag. Ich will bei niemandem Lebenden mehr sein nach meinem Weggang. Ich bin sehr froh, wenn sich dann alle um sich selbst kümmern. Ich will ganz tot Weiterlesen

30.3. Dr. Gisela Matthiae: Traumbesuche „dort“

Von einem Traumbesuch möchte ich berichten.

Ich werde eingeladen zu einer Besichtigung im Reich der Toten. Eine freundliche Frau empfängt mich und wir betreten weiten, grünen Raum, den ich als sphärisch bezeichnen möchte und der mir paradiesisch vorkommt. Keine ebenen Flächen, aber es geht sich ganz gut dort. Ich sehe einen Bekannten und umarme ihn. Es fühlt sich nicht so an, als hätte ich „Luft“ umarmt. Ich sehe weitere Menschen, alle tragen Kleider, sie wirken sehr leicht. Wer dort ist, kann umhergehen, andere treffen oder sich in eine Holzschublade legen und schlafen. Schränke mit solchen Schubladen stehen überall herum. Wir gehen spazieren, leichtfüßig. Tiere sehe ich auch, viele Vögel. Vor ihnen soll ich mich in Acht nehmen, meint meine Begleiterin, die seien auf Menschen nicht gut zu sprechen.

Beim Aufwachen fühle ich mich geehrt, dass ich „dort“ sein durfte.

Ich könnte das als Vision von eben jenen Gefilden verstehen und mir vorstellen, dass es dann mal genau so oder ähnlich sein wird. Ich lese es lieber als Bild und freue mich über das heitere Gefühl, das es vermittelt. Tote in Schubladen oder umherspazierend, Begegnungen sind möglich, sogar körperliche, eher feindlich gesonnene Tiere, eine Frau, die mir eine Führung gibt.

Eine Frau, die durchs Paradies führt!? Da war doch was? Beatrice und Dante!

Sie führt ihn durch alle neun Himmel, Weiterlesen

29.3. Michaela: Warum die Sache mit der Amöbe fallweise doch überlegenswert wäre

MichaelaScharaAvatarDiesmal geht es um die Auferstehung bzw. das Leben nach dem Tod. Also ob es das gibt und wie man sich das vorstellt und überhaupt.

Kaum hab ich von der Aktion erfahren, musste ich an eine alte Vision von mir denken: Die Sache mit der Amöbe.

Eins vorweg: Ich halte den Menschen ja nicht wirklich für die “Krone der Schöpfung”. Dazu benehmen wir uns einfach zu dumm – Stichwort Umweltzerstörung, sich gegenseitig das Leben mies machen, Schädel einschlagen, Überheblichkeit und Arroganz anderen planetaren Mitbewohner*innen gegenüber … die Liste ist endlos.

Ich halte beispielsweise Bäume für wesentlich klüger.

Zurück zur Sache mit dem Leben nach dem Tod: daran glaub ich. Manchmal mit Hoffnung, manchmal mit Sehnsucht, manchmal mit Beklemmung: Was, wenn die Sache mit der Erbschuld und der Höllenbrutzelei doch keine Erfindung war? Und einem dann ein Sündenregister vor die Nase gehalten wird? Und zwar quer durch alle Glaubensrichtungen, für alle Religionsverstöße zusammen? Leute, dann sind wir alle sehr heftig am A* … pardon: dann haben wir Probleme.

Weil ich aber auch glaube, dass der-die-das da oben (oder unten, je nach Weltanschauung) klüger als die Bäume ist (und somit um einiges intelligenter als wir), halte ich so eine hämische Abrechnerei für eher unwahrscheinlich.

Was kein Freibrief ist, sich in eine Krätze und mitmenschliche Heimsuchung zu verwandeln. Im Gegenteil.

Denn es könnte ja leicht sein, dass man dann zu einem weiteren Umlauf im Erdendasein motiviert wird, in einer anderen Lebensform. Zum Beispiel als Nilpferd (cool!), Weiterlesen