Ende unserer Blogaktion: Den Toten und der Trauer einen Platz im Leben geben

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wir stehen hier im „Leichhof“

Wir sagen Danke! Vom 31.10. bis zum 30.11. haben wir hier 18 wunderbare absolut unterschiedliche Antworten zu unserer  diesjährigen Blogaktion teilen dürfen. Die Aufgabe:
„Ich hab mit den Toten getanzt.“ Wenn du könntest wie du wolltest: Wie würdest du dann an deine Toten denken? Dich auf welche Weise erinnern?
Stell dir vor, alle, die du dabei haben möchtest, machen mit, ohne Wenn und Aber. Und alles ist möglich…“
Im Grunde hat uns Katja, die derzeit in Mexiko lebt, schon letztes Jahr  in diese Richtung total angestoßen! Dort wird mit Zuckerzeug in allen Supermärkten und riesigen, liebevoll und bunt gestalteten Altären und Umzügen des Todes und der Toten gedacht. Sie haben dort einen ganz und gar „lauten“ Platz im Leben. Nicht so still und isoliert wie in unserer Trauerkultur. Uns war schon damals klar, dass wir dieser Spur folgen möchten.

Wir danken allen Bloggerinnen, die mitgemacht haben, es wurde philosophiert und Suppe gekocht, es wurde sich herumgeplagt und die Sitzordnung für den Toten-Trasch diskutiert, ein alter Grabstein wurde zerschnitten und in alle Lande verteilt, es wurde sich an den Strand gebeamt, ein Haus geräumt und der Zahnputzbecher gerettet, es wurden Gedenkräume im Netz gestaltet und eine Reval angezündet.  Besonders aber wurde appelliert: Lasst uns Weiterlesen

30.11. Frau Frohmann: LIMBUS. Das soziale Netzwerk für die Lebenden und die Toten

limbusbildIch stelle mir eine Internetplattform namens LIMBUS vor, die das, was im Virtuellen bislang ein unwillkürlicher Effekt ist, die merkwürdige Vermischung der Vorstellungen von Lebendigem und Totem, bewusst verstärkt und emotional nutzbar macht. Auf LIMBUS bleiben die Lebenden und die Toten in Kontakt.

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uuuhuuu … Christiane denkt weit(er) … lasst Euch überraschen. Hier entlang.

29.11. Simone Harland: Über die Toten reden, wäre bereits ein Fortschritt

doppelregenbogen_1Es ist November. Zeit der Toten-Gedenktage. Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag und wie sie alle heißen. Da legen Offizielle Kränze an Gedenkstätten ab, entzünden Hinterbliebene Grablichter (heutzutage auch welche mit LED, statt mit echter Flamme), verkaufen Gärtnereien und Supermärkte zum Teil pottenhässliche Grabgestecke*, um die Toten zu ehren.

Und ich? Ich ernte betretene Gesichter, wenn ich den Namen meines toten Mannes in einer Unterhaltung erwähne.

So gerne würde ich mit den Toten (oder ganz speziell einem) tanzen, wie es die Blogaktion des Totenhemd-Blogs „Ich habe mit den Toten getanzt“ vorschlägt, deren Teil dieser Beitrag ist. Doch wie kann ich das, wenn ich nicht über die Toten reden kann?

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Wir sind gespannt und freuen uns auf Simones ausführlichen Artikel.

27.11. Michaela Schara: TotenTratsch

img_1611„Apfelstrudel, der muss unbedingt auf den Tisch … und Kaffee sowieso, waren ja alle Kaffeetrinker … und Opa will sicher Jolly spielen, also die Karten herrichten …

ob ich Blumen auf den Tisch stelle? Abgeschnittene Pflanzen in Vasen mögen wir irgendwie alle nicht so …

Aber Kerzen! Kerzen brauchts … nur Mama mag … falsch, mochte kein offenes Feuer …“

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Mal sehen was Michaela uns da aufgetischt hat ;-). Hier entlang zu ihrem Artikel.

25.11. Gitte Härter: Der Tod und das Erinnern

Tanz mit dem Tod - Gitte Härter

Tanz mit dem Tod
Gitte Härter

Impulsiv und unrealistisch betrachtet, wäre ich ein Kandidat für Deals mit dem Teufel. Das Nicht-wahrhaben-wollen und einen geliebten Menschen zurückbringen. Koste es, was es wolle!

Nun weiß ich, dass sowas nicht gut endet. Versuchen würde ich es doch. Diese verflixte besitzergreifende emotionale Kurzsichtigkeit!

Weitsichtig betrachtet, will ich mich der Menschen, die mir etwas bedeuten, mit Frohsinn erinnern …

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Gitte ist dabei und tanzt mit den Toten … hier entlang zu ihrem Artikel. Wir sind gespannt.

23.11. Birgit Janetzky: Der Scheiterhaufen

Grabmalgestaltung

Grabmalgestaltung

Als mein Vater starb, war ich mir mit meinen Geschwistern einig, dass wir aus unterschiedlichen Gründen eher selten das Grab auf dem Friedhof besuchen werden. Keiner wollte regelmäßig dort auflaufen, um gesehen zu werden, um Blümchen zu pflanzen oder diese mit Wasser zu versorgen. Gleichzeitig wollten wir diesen Erinnerungsort sehr persönlich gestalten und nicht einfach den Boden mit einer pflegeleichten Steinplatte versiegeln. Wir fanden einen Bildhauer – Siegbert Altmiks von »grenzstein-art« – dessen Konzept uns überzeugte. Das Grabmal besteht aus zwei Komponenten.

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Wir freuen uns, dass Birgit bei uns mitschreibt. Hier lest Ihr den vollständigen Blogbeitrag.

21.11. Claudia: Erinnerungen an eine Igelprinzessin

img_9414„Wie wir uns an die Toten erinnern wollen, das ist eine schwierige und eine einfache Frage zugleich. Einfach deshalb, weil es ja einfach so passiert, dass ich mich an meine Schwester erinnere, wenn ich mich unvollständig fühle. Oder wenn ich Sitzsäcke sehe oder Prinzessinnen oder Igel. Einfach, weil ich ja nichts dagegen machen kann.

Das ist ein Erinnern, was in mir drin stattfindet. Das ist einfach.“ …

Wir freuen uns, dass Claudia wieder dabei ist. HIer lesen wir ihren vollständigen Artikel.

20.11. Petra Schlitt: Meine Großmütter – meine Ahninnen

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Heute lade ich euch ein, mit einem neuen Blick auf eure Großmütter, euren Ahninnen zu schauen und zu überlegen, was sie mit eurem Leben heute zu tun haben.

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Wir freuen uns, dass wir für Petra ein Plätzchen frei gemacht haben für ihre schönen Erinnerungssplitter … lest selbst.

19.11. Regina Wahl: Poetry Slam – Dead or alive

dead-or-aliveWenn ich könnte wie ich wollte: Dann würde ich an meine verstorbenen Großeltern denken, in dem wir alle zusammen einen großen Poetry Slam abhalten.

Und als Siegprämie gibt es nicht eine Flasche vom mittlerweile beim Poetry Slam weithin üblichen Irischen Whiskey, sondern ne Flasche Metaxa Brandwein, denn den mochte Opa Hugo am liebsten.

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Das klingt beschwipst. Wir freuen uns, dass Regina dabei ist. Hier geht es zu ihrem Beitrag.

17.11. Petra Ulbrich: Aufräumen oder Steine am Todestag

fullsizerender-2Nur eine weiteres Jahr,
in der nichts in Ordnung ist.
Nichts mehr ist wie es war.
Nachts stehen Sterne am Himmel
leuchten strahlend und hell.

Schwarze Löcher tun sich auf
fressen, fressen, fressen das Licht.

Wann gebierst du den Stern, wann?

Zum vierten Mal jährt sich der Todestag meines Mannes – am 17. November 2012 bröckelte meine Welt. Heute möchte ich mit ihm und euch Steine aufräumen!

Ein Stern ist noch nicht geboren worden und aus den kleinen Erschütterungen wurde ein Erdbeben, das auf der Richterskala einen Wert von 6,9 erreicht hat. Genau, wie jetzt gerade in Mittelitalien immer und immer die Erde bebt und nicht zur Ruhe kommt, genauso fühle ich mich. Ständig in Habachtstellung, dauernd darauf bedacht, dass gleich wieder etwas zusammenstürzt – und ich nichts machen kann.

Wir freuen uns, dass Petra wieder dabei ist … hier geht es zu ihrem Blog. Lest ihren schönen Beitrag.