Was nach dem Tod kommt? Ich bin nicht sicher. Aber ich weiss, was ich mir wünsche:
Ein Raum, gefüllt mit Lichterketten. Sie verändern langsam ihre Farbe. Eine Höhle tut sich auf. An zwei Seiten kann ich mich niederlassen, liegen und schauen. Videobilder ziehen an mir vorbei, bunt, farbig, fremd, schön, bilden Erzählungen, lösen sich auf, ein bisschen wie Gedichte. Anderswo, in Venedig, hat dieselbe Künstlerin, deren Werk ich hier besuche, hat Pipilotti Rist solche Projektionen schon an die Decke einer grossen Kirche geworfen. Dort lag man auf dem Rücken ausgestreckt, um zuzuschauen. Der eigene Zustand wird seltsam schwerelos. Augapfelmassage nennt die Künstlerin ihre Kunst. Nicht alles ist verstehbar. Macht nichts.
Denk ich an das Ende und das Danach, dann stelle ich mir einen solchen Zustand vor wie am Sonntag im Kunsthaus in Zürich.
Als würden wir, nachdem wir am Anfang brutal aus dem Fruchtwasser, aus der warmen Höhle heraus geworfen…