Während unserer Gespräche in den letzten Tagen ist uns, Annegret und mir, bewusst geworden, dass sich die Themen rund ums Sterben und das eigene Sterben immer wieder verändern werden. War ich mir gestern noch sonnenklar, dass ich verbrannt werden will, stelle ich mir die Erdbestattung heute softer und natürlicher vor. Dieser Schock der Verbrennung und man ist nur noch krümelige Knochenasche?! Ich muss noch mal in mich gehen.
Ich bin mir sicher, dass sich diese Gedanken immer wieder verändern werden: Wenn ich Jetzt stürbe, wer käme dann an mein Grab bzw. zur Trauerfeier? Da fallen mir viele schöne Namen ein, von Menschen von denen ich mir wünsche, sie machten sich auf den Weg. Auch aus Hongkong würden sie kommen … und dann gleich meine Asche mitnehmen, um sie über den Peak zu verstreuen – geht natürlich nicht, wenn ich mich erdbestatten lassen.
Klar habe auch ich so meine Ängste vorm Älter-werden. Angst krank zu werden, Angst abhängig zu werden von Pflege undsofort. Meine Idole sind Frauen 90 plus. Da gibt es tolle Frauen, die sind geistig fit und rege und beruflich aktiv. So stelle ich mir das für mich auch vor. Erst vorgestern auf dem Friedhof habe ich eine alte Frau, eine Bekannte meiner Mutter, mit Rollator kennengelernt. Sie erzählt: „Jaja, ich war beim Frauen-Kaffee und drehe jetzt eine Runde nach Hause“. Diese Runde war jedenfalls eine ordentlich große Runde für mein Empfinden. Hut ab, vor der alten Lady! Sie spazierte vergnügt weiter mit ihrem Rollator zum Friedhofsausgang. Weiterlesen