1.4. Madame Flamusse: Die Auferstehung (ein Potpourri)

DSCN2854Schon eine irgendwie absurde Geschichte, in unserem „aufgeklärten“ Zeitalter würde man dies wahrscheinlich dem Sience Fiction Genre zuordnen. Und auch damals waren die Besucherinnen ja sehr überrascht als Sie Jesus´ Grab leer vorfanden.

Ich kenne aus alten Filmen noch den Ausdruck „er ist heimgegangen“ als Ausdruck, dass derjenige gestorben ist – war gemeint „heim zu Gott“? „Zu den Ahnen“? Und nicht nur aus Berichten über die Hospizarbeit habe ich gehört, dass manche Menschen sehr genau spüren und gar sehen, wenn der gerade Gestorbene davongeht. Hierfür wird ihm oft das Fenster geöffnet.

Da ist dieses Bild wie sich die Seele erhebt, den Körper zurücklässt, und davonschwebt. Ist das die Auferstehung? Wörtlich passt das ja gut. Der liegende Körper und die aufstehende Seele oder auch Lebensenergie. Und das Bild ist schön, ich kann mir das irgendwie gut vorstellen. Das alte Haus, der Körper wird zurück gelassen und das was uns ausmacht die Seele steigt auf… nach? In was? Wohin eigentlich?

Manch einer der stirbt, begegnet vorher seinen schon toten Familienmitgliedern. Oder sieht gar einen Engel oder den Tod selbst, am Fuße seines Bettes stehen. Dann ahnt er schon es ist nicht mehr lang hin mit dem Sterben. So hab ich es in Geschichten gelesen, und manchmal kann man Geschichten, Erzählungen und Realität nur noch schwer trennen.

Hat die Seele heute eigentlich noch Zeit sich vom Körper zu trennen und was, wenn das Fenster nicht geöffnet wird? Ich habe vor allem von meinen geliebten Tieren Abschied Weiterlesen

So war’s im „Kremi“ (im Krematorium)

Kaum bin ich gestern morgen um 6.45 Uhr im Krematorium Nordheim angekommen, schob ich die hellen Holzsärge vom Kühlraum in den Vorraum wo die sechs Öfen auf ihre Arbeit warteten. Viel Worte zur Begrüßung wurden nicht gemacht.

„Herr B. nimmt Sie jetzt unter die Fittiche und zeigt Ihnen alles“. „Zuerst müssen die Särge, die heute fürs Kremieren vorgesehen sind aus dem Kühlraum zum Ofen geschoben werden“.  Gesagt – getan!

Gar nicht so einfach, so einen Sarg auf dem Rollwagen in gerader Linie vorwärts zu schieben. „Sie können auch zwei nehmen“, wurde mir zugerufen. „Hallo!“, dachte ich. „Nee, das ist mir zu schwer“, hab ich gesagt und mich mit meiner „Morgengymnastik“ angefreundet, die Jacke ausgezogen und die Ärmel hochgekrempelt.

Nach einigen Minuten standen über 30 Särge vor dem großen, neonbeleuchteten und

gekachelten Raum, in dem die Öfen loderten. Im Ofenraum ist es warm und steril. Auf 600 Grad ist so ein Ofen vorgeheizt, um den Sarg zu empfangen. Diese werden über eine Hebevorrichtung in den Ofen geschoben. Die Tür schließt sich sofort während die Flammen auflodern. Es brennt gleich lichterloh. Dann steigt die Temperatur im Ofen auf über 1000 Grad. Den Brennvorgang kann man durch ein kleines Guckloch auf der Rückseite des Ofens beobachten. Die Technik auf dem Bildschirm zeigt genau wie hoch die Temperatur ist, ob alles im „grünen Bereich“ liegt: nicht zu viel und nicht zu wenig Hitze, genügend Luft, die Emissionen werden in die Filteranlage geleitet.

Gerade eben lag noch ein schön anzusehender Toter vor mir im Sarg Weiterlesen