Wie man sich bettet…

Es ist mehrere Jahre her. Im Dezember 2013 schrieb ich für einen Blog einen Beitrag unter dem Titel Wie man sich bettet…

Es ging damals um eine sehr merkwürdige Marketingaktion eines polnischen Sargherstellers, der seine Produkte mit Pi-Up-Kalendern bewarb.

Der Zufall wollte, dass ich an diesen alten Beitrag erinnert wurde – und ich wiederhole ihn daher in aktualisierter Form an dieser Stelle:

Wie man sich bettet, so liegt man!
Sicher kennen Sie diesen Spruch.

Wie man gebettet wird, so liegt man!
Damit ist auf die letzte Ruhestätte angespielt, vor allem aber auf die Kiste, in die man gelegt wird: Den Sarg.

Nun ist Sarg nicht gleich Sarg, die Konkurrenz ist groß. Da müssen sich die Hersteller schon einiges einfallen lassen, damit ihr Modell von Bestattern bevorzugt ver- und von Hinterbliebenen ge-gauft wird; nur damit die Kiste umgehend gut gefüllt verbuddelt oder verheizt wird.
Der polnische Sarghersteller Lindner, einer der größten seiner Zunft, nimmt seit Jahren zur Befeuerung seines Geschäfts unverkennbar Anleihe am italienischen Reifenhersteller Pirelli: Er kalendert.
Während sich bei Pirelli fast nackte weibliche Wesen zur Bewerbung der Produkte in lasziver Weise auf den Hauben ps-starker Boliden räkelten, finden sich vollbusige Schönheiten (oder solche, die sich dafür halten) in ähnlichen Posen an oder auf…
Na?
Richtig: Auf Särgen.

kalender

 

 

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Gestatten, Bestatter!

DownloadedFile-11Heute war ich in Zürich auf der gleichnamigen Veranstaltung im Bestattungsamt beim Friedhof Sihlfeld: „Gestatten Bestatter“. Die Mitarbeiter des Fahrdienstes beim Bestattungsamt stellten sich vor und führten uns durch ihren Arbeitsplatz.

Auf dem Büchertisch entdeckte ich das Buch von Peter Wilhelm. Er ist derjenige, der im BestatterWeblog schreibt – wir haben ihn in unserer Blogroll. Witziger Untertitel des Buches: „Bei uns liegen Sie richtig“.

Wer lernten heute sehr viel über das, was ein Bestatter tut: Den Toten „bergen“, pflegen, einkleiden, einsargen, versorgen und fahren. Nebenbei werden auch die Angehörigen getröstet und beraten. Meistens sind es die Bestatter, die den ersten Kontakt zu den Hinterbliebenen haben.

Es ist übrigens nicht selten, dass die Bestatter auf Verstorbene treffen, die schon mehrere Tage in ihrer Wohnung liegen. Sehr viele Menschen leben doch allein und werden spät gefunden. Der Verwesungsprozess beginnt sofort mit Einsetzen des Todes im Magen-Darm-Trakt. Oberstes Gebot ist es deshalb, den Toten kühl zu halten. Ein Tipp aus der Praxis: Man legt einen Beutel Eis oder ein Tiefkühlpack auf den Bauch des Verstorbenen oder kühlt das Zimmer.

Im Buch lesen wir Geschichten wie es das Leben bzw. der Tod schreibt: Ein Bestatter trifft auf die Verstorbenen und ihre Angehörigen. Trauriges, Lustiges, Skurriles, Nachdenkenswertes.

Hier können Sie das Buch bestellen.