Susannes Mutter ist vor einigen Wochen plötzlich gestorben. Ihr Tod kündigte sich keine Sekunde vorher an. Plötzlich war sie tot. Susanne und ihre Töchter waren geschockt und konnten es erstmal gar nicht fassen.
Ich fragte Susanne vorgestern ob ich über ihre Erfahrung schreiben darf. Heute erzählte sie mir alles und ich bedanke mich sehr bei ihr für ihr Vertrauen. Sie ist froh, dass ich sie gefragt habe, denn sie meint, es müsse sich in unserer Beerdigungs- und Trauerkultur etwas verändern. Weg vom Üblichen hin zu etwas Neuem, Authentischem. Abschied nehmen ja, aber nicht so todtraurig. Natürlich ist der Körper tot, wird verbrannt oder begraben. Aber die Erinnerung an den geliebten Menschen, das „sich erinnern“ das ist was zählt und was trägt. Das ist, was für Susanne im Mittelpunkt steht.
Zunächst musste sie sich um die Wohnung kümmern, auf- und ausräumen und die Beerdigung organisieren. Susanne erzählt mir, dass ihr die Fotoalben ihrer Mutter aber auch Briefe der Liebhaber ihr einen neuen Blickwinkel auf ihre Mutter schenkten. Sie musste über so manches lachen neben ihrer Trauer. Susannes Mama war ein umtriebiger Mensch, die gerne andere mitriss und begeisterte. Sie war neugierig auf das Leben und hat es ausgekostet.