World Drowning Prevention Day – ein paar Gedanken

Am 25. Juli 2022 ist wieder der World Drowning Prevention Day, der Tag, an dem nicht nur der der vielen Ertrunkenen gedacht wird sondern an dem auch umfangreiche Maßnahmen gefordert werden, Menschen vor dem Tod durch Ertrinken zu bewahren. Wohlgemerkt: Es geht dabei nicht um die Tausende Toten, die bei ihrer Flucht in den Meeren der Welt umgekommen sind, auch nicht um die Toten in Folge von Flutkatastrophen. Es geht um Menschen, die bei Schwimm- und Badeunfällen ertrunken sind. Hier fordert die Weltgesundheitsorganisation WHO gezielte Maßnahmen, allem voran natürlich, dass es ein funktionierendes System des Angebots von Schwimmunterricht gibt, dazu die Absicherung von Gewässern.

Um das einzuordnen: 2021 sind lt. DLRG Statistik in Deutschland mindestens 299 Menschen bei Badeunfällen zu Tode gekommen, so wenig wie seit Jahren nicht, was allerdings dem eher schlechten Sommer geschuldet ist, 85 Prozent davon in Seen und Teichen, überwiegend Männer Ü50 – eine Mischung aus Selbstüberschätzung, nicht selten in Kombination mit Alkohol, aber eben auch in Folge von Herzinfarkten, Krämpfen etc.
Dieses Jahr dürfte die Statistik etwas anders ausfallen, allein, was ich in den vergangenen Wochen an Meldungen über Badeunfälle gelesen habe, ist enorm.

Warum erwähne ich das Thema hier?

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Wie gehen, wenn man gehen muss

der Reim zu versinken wäre ertrinken gewesen.
Aus: Günter Grass „Ein weites Feld“

„Das Thema ist ernst, ungewöhnlich ernst für mein Blog. Und es könnte schnell fehlgedeutet werden.“
So leitete ich im am 24. November 2019, dem Totensonntag, einen Blogtext ein. „Aber die Frage, wie man sterben möchte, wenn man sterben muss (was wir alle müssen), ist sicher jeder Leserin und jedem Leser bekannt. Und auch der Wunsch, sich das aussuchen zu können, was sich in den allermeisten Fällen aber so nicht realisieren lässt.“

Wie gehen, wenn man gehen muss - einfach losschwimmen?Auslöser für den damaligen Beitrag und im selbigen auch erwähnt war eine vorangegangene, digitale Diskussion mit der Berliner Bloggerin Stephanie Jaeckel, die ihrerseits über die ungarische Philosophin Agnes Heller einen Beitrag veröffentlicht hatte. Stephanie Jaeckel schrieb im Sommer 2019 einen Beitrag über den Tod der 90jährigen ungarischen Philosophin Agnes Heller, die Augenzeugenberichten einfach hinaus in den Plattensee geschwommen und nicht mehr zurückgekehrt ist. So zumindest berichtete im Juli 2019 die Neue Zürcher Zeitung. Weiterlesen