Als meine Oma beerdigt wurde ist Folgendes passiert:
Nun muss man vorweg sagen, dass meine Oma eine heitere, laute, stets gut gelaunte und zu ihren Lebzeiten sehr üppige, also dicke/vollschlanke/wohl genährte Person war. Sie hatte sogar bei ihrer ersten Flucht Schmalz für die Kinder eingepackt, damit diese nicht verhungern sollten – jedoch bekamen sie dadurch übles Durchfall, was die Flucht erheblich erschwerte.
Jedenfalls jene Oma wurde eingeäschert.
Nun waren wir alle da und der Pfarrer hielt seine Rede – alle andächtig um die Urne herum versammelt. Er sprach viel über meine Oma, aber eben nicht über die Oma, so wie wir sie kannten (ein leider oft vorhandenes Phänomen bei Beerdigungen).
Als es gerade sehr still war, fragte der kleine Urenkel, also der Sohn meiner Cousine, ganz laut: „Sag mal, da in der kleinen Büchse ist doch nicht die Oma drin oder?“
Wir haben dann sehr lange und ausgiebig gelacht und waren nicht mehr in der Lage, einer ernsthaften Rede zu folgen. Wir waren fortan heiter, laut, lustig und gut gelaunt, fast so als habe meine Oma sich in uns ausgebreitet, statt in der kleinen Urne zu bleiben!
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Liebe Julia, danke dass Du uns von Deiner heiteren Oma und ihrer heiteren Beerdigung erzählt hast.
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