Buchtipp: Das Geschenk der Sterblichkeit

9783896676009In den letzten Wochen habe ich mich mit diesem Buch beschäftigt und einige Blogartikel daraus geschrieben. Mich hat die Frage nach dem „ungelebten Leben“ beschäftigt. Der Autor ist auf der Suche nach einer Antwort. Nämlich so sagt es uns der Untertitel: Wie die Angst vor dem Tod zum Sinn des Lebens führen kann.

Mir hat das Buch gefallen, denn ich mag die analytische und erklärende Art des Autors. Sein Verleger ermahnte ihn, das Buch so zu verfassen, dass auch die Leserin oder der Leser etwas davon haben und es nicht nur eine persönliche Reise und Innenschau wird. Ich finde, es ist ihm gelungen. Nur manchmal dachte ich: Wow, was er alles von sich preis gibt. Aber er hat auch eine Menge nicht über sich erzählt. Das ist gut so. Denn in Berlin praktiziert er in eigener Praxis. Dennoch lernen wir von seinen Erfahrungen und Erlebnissen und Gesprächen, die er führte.

Brennend und neugierig habe ich mögliche Antworten gelesen, die er von den verschiedensten Menschen hörte. Er sprach Weiterlesen

Die Angst vorm Sterben erkennen. Sehnsucht spüren … (5)

9783896676009Im zweiten Artikel meiner Serie zum Buch habe ich diese Fragen gestellt:

Wo ist Unwucht in deinem Leben? Wie macht die sich bemerkbar?
Nach was sehnst du dich?
Was vermisst du?
Für was brennst du?
Wie lichterloh brennt deine Sehnsucht?
Wie / wo spürst du das in deinem Körper?
Was liegt brach?

Andere Fragen, die ich sammelte, beleuchten eine andere Lebensfacette nämlich die Zufriedenheit oder Selbstbestimmtheit des Lebens.

  • Bin ich in der Regel zufrieden oder eher unzufrieden?
  • Habe ich das Gefühl ich lebe mein Leben selbstbestimmt oder fühle ich mich fremdbestimmt? 
  • Agiere ich oder reagiere ich?
  • Was bereue ich getan oder nicht getan zu haben?
  • Was muss ich (unbedingt) noch erledigen (bevor ich sterbe)? Und wann?
  • Was will ich endlich beginnen und nicht mehr aufschieben?
  • Was hält mich (gefangen)?
  • Was will ich endlich beenden? Und wann?

Aus meinen früheren Coachings und Workshops weiß ich, dass man sich manchmal sperrt gegen den Gedanken, etwas verändern zu können, wenn man sich im Hamsterrad wähnt. Das Hamsterrad dreht sich, man findet keine Stopptaste, man fühlt sich ausgeliefert. Ja, das ist so und das verstehe ich. Weiterlesen

Anzeichen, dass man Angst vorm Sterben haben könnte (4)

9783896676009…. oder dem ungelebten Leben auf der Spur sein.

Im vorherigen Artikel ging es um die Unwucht im Leben. Woran erkennt man, dass es nicht rund läuft?

Jetzt im vierten Artikel überlege ich weiter:

Was könnten Anzeichen sein, dass man Angst vorm Sterben /vorm Tod hat:

Man vermeidet das Thema Sterben und Tod gänzlich. Man will nicht über den eigenen Tod nachdenken oder mit seinen Liebsten über deren Tod sprechen. Man vermeidet Überlegungen dazu und vermeidet auch Plan B für den Sterbensfall, egal ob es das eigene Sterben oder das eines lieben Menschen ist.

Man denkt vielleicht „nach mir die Sintflut“.

Man ist vielleicht der Meinung, dass man noch unendlich viel Zeit hat bevor man sich dem Thema stellt. 

Man lebt vielleicht so als wäre man unsterblich: möchte ewig jung bleiben, wirkt ein bisschen „lebensmüde = riskant“, übernimmt keine Verantwortung, lebt ohne Ziele und Vorhaben. Weiterlesen

Todesangst: Ich hatte ständig Angst, morgens nicht wieder aufzuwachen (1)

Guten Morgen,

zunächst möchte ich euch auf einen Artikel aufmerksam machen, der mir bei Facebook „über den Weg“ gelaufen ist. Geschrieben von Jakob Simmank in der DIE ZEIT, der den Autor und Psychiater Jan Kalbitzer interviewte.

9783896676009Dr. Jan Kalbitzer hat das Buch geschrieben: Das Geschenk der Sterblichkeit.

Einige wenige Sequenzen aus dem Interview, die für mich eindrücklich und interessant sind:

Psychotherapeut Irvin Yalom hat den Begriff des „ungelebten Lebens“ geprägt. Die Angst vor dem Tod kann eine Angst davor sein, an seinem Leben vorbeizuleben. Eine Angst davor, nicht mehr zu existieren, obwohl man sein eigenes Leben noch nicht gelebt hat.

Die Angst nutzen, um sich klarzumachen, wie man leben will: Vielleicht erkennt man, dass man sich an falschen Werten orientiert.

Ich fände es wunderbar, wenn diejenigen, die ohne einen offensichtlichen Grund Angst vor dem Sterben haben, diese auf eine ähnliche Art und Weise nutzen: nämlich sich klar werden, wie sie eigentlich leben wollen.

Genau deshalb ist es so wichtig, dass wir uns der Angst stellen. Weil wir nur so der Flucht entkommen und ein vernünftiges Leben leben können. Wenn viele Menschen die Angst nicht weiter verdrängen würden, sondern sie annehmen und danach fragen, woher sie kommt, vielleicht wären wir dann eine reifere Gesellschaft.

Ich habe mir jede Risikobereitschaft verboten. Und das hat letztlich nur die Angst in mir gesteigert.

Aber lest erstmal das ganze Interview. Hier entlang.

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