Samstagmorgen um 9 Uhr saß ich im Bus in Richterswil. Um 10.00 Uhr war ich nahe Zürich-Höngg beim Käferberg angekommen. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln landet man zu Füßen des majestätischen Geländes. Um 10.10 Uhr hatte ich mein Besucherticket für die Führung durchs Krematorium bezahlt.
Hier meine Eindrücke und die Fakten im Newstickerstil.
Das Krematorium Zürich Nord gehört neben Stockholm zu den größten Europas.
60 Besucher sind gekommen. Jung und Alt. Männer und Frauen. In zwei Gruppen wurden wir geführt. Ich hatte die Freude in der Gruppe von Herrn Zimmermann zu sein, dem Leiter des Krematoriums.
Wir waren fast 2 Stunden unterwegs: Begrüßt wurden wir in der großen Trauerhalle. Der Rundgang führte zum Kühlraum, dann zum ganz persönlichen Abschieds-/ Aufbahrungsraum, in dem sich die Hinterbliebenen von ihrem Verstorbenen verabschiedenen können. Dann ging es zu den Öfen: ein leerer Sarg wurde verbrannt, die Knochenasche wird in die Urne gefüllt. Diese kommt zur Versand- und Verpackungsstation. Abschließend sahen wir eine kleine Ausstellung der verschiedenen Urnen und Metallteile, die sich in einem Körper befinden können.
Ein toter Körper wird im Sarg bei 5 Grad in einem Kühlhaus aufbewahrt bis zur Einäscherung. Körper im Verwesungsstadium (Verstorbene, die erst 2-3 Tage nach ihrem Tod in der Wohnung gefunden werden) und verletzte Körper (Personenunfälle, Suizid) werden tief gekühlt. Wir durften als Besucher leise durch das Kühlhaus gehen. Etwa 30 Särge standen da.
Als Hinterbliebener kann man alle Schritte – vom Abholen des Toten, Einkleiden des Verstorbenen bis hin zur letzten Station, dem Ofen, miterleben und gestalten. Jeder Tote Weiterlesen