Zwischen den Jahren ein Buchtipp: Das Lebensende und ich

Ich hätte fast geschrieben: Das Jahresende und ich. Geht es Dir wie mir? Dann reflektierst Du über das vergangene Jahr, beantwortest dir ein paar Fragen, hältst inne …

… bevor das Neue Jahr beginnt.

Ist das Jahresende wie ein Lebensende? Die Fragen, die wir uns am Jahresende stellen, sind sie ähnlich wie am Lebensende? Mal sehen was ich im Buch entdecke.

Es hat jedenfalls keine Seitenzahlen und auch kein Inhaltsverzeichnis. Es ist kreativ gestaltet, schöne Fotos sind drin, es hat eine schöne Haptik durch das dickere Papier. Wir finden leere Seiten für eigene Notizen. Ich habe mir schwer getan etwas zum Buch zu schreiben und heute erscheint mir der passende ZEITPUNKT.

Ich erkenne folgende Fragen und Abschnitte beim Blättern:

Vorwort: Das Lebensende ist so viel mehr, als zu sterben
Frage: Warum haben wir solche Angst vor dem Sterben?
Die Angst vor dem Leiden
Die Angst vor der Lebensbilanz
Die Angst vor dem endgültigen Aus

Die Frage: Was kommt am Lebensende auf mich zu?
Die Zeit vor dem Sterben
Die Zeit während des Sterbens
Und was kommt nach dem Sterben?

Die Frage: Was kann ich selbst gegen die Angst tun?

Nachfolgend ein paar Fragen und Sätze, die ich während des Blätterns „aufschnappte“.
Es gibt eine Vielzahl an Tipps und Anregungen, manchmal nur in einem Satz geschrieben, maximal eine Seite lang. Für jeden ist etwas dabei, man bleibt an dem hängen, was einem gerade wichtig ist. Das ist heute mein Fokus :

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Spaziergang und Sonntagsgedanken.

die Richterswiler Fontäne sprüht einen Vorhang. Gestern geknipst.

Sonntags drehen mein Mann und ich immer eine große Runde. Von „oben“ gehts runter durch den Ort zum See und dann wieder hoch auf den „Berg“. Wenn wir lange Spaziergänge machen sag‘ ich oft: „Jeden Tag, den wir so verbringen, leben wir einen Tag länger in unserem Leben, weil wir uns an der frischen Luft bewegen und etwas für unsere Gesundheit tun“.

Mein Mann nimmt gestern eine ganz andere Perspektive ein und meint: „Wieder ein Tag näher an unserem Tod dran“.

Tja. Wie siehst Du das?

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Jahresringe und Spiegelungen

IMG_2132.JPGDer letzte Tag im Juli neigt sich dem Abend entgegen. Der 1. August steht vor der Tür. Zum 95. Mal wird sich dieser besondere Monatswechsel in seinem Leben ereignen. Der Nationalfeiertag steht vor der Tür. Wie jedes Jahr würde er im Lieblings-Bio-Bauernhof seine Freunde zum Brunch treffen. Er hatte einen Tisch für 15 Leute reserviert und um einen Tisch unter den Bäumen im Schatten gebeten. Wie er diese lauschige Stimmung liebte. Das Draußen-sein mit Jung und Alt.

Er freut sich jetzt schon auf die Alphornbläser und den Naturjodel seines Großenkels. 25 Jahre der Kerl. Wie schnell er groß geworden ist! Er ist so stolz auf ihn. Die Tradition bewahren und mit anderen jodeln. Das hatte er selbst von seinem Vater übernommen. Über die Generationen hinweg war es ihnen immer wichtig gewesen, die heimischen Rituale zu ehren und zu leben.

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Nach mir die Sintflut? 5 Typologien.

IMG_1287Wie denkst Du zu Deinem Lebensende bzw. zu den letzten Wünschen und Dingen, die organisiert und vorbereitet werden müssen? Denkst Du, Du hast noch ewig Zeit dafür? Bist Du der Meinung erst im Falle einer schweren Krankheit bleibt genügend Zeit um sich damit zu beschäftigen? Es soll Menschen geben, die selbst in den letzten Wochen NICHT über ihre letzten Wünsche sprechen möchten (und dann muss man es so akzeptieren).

Ich habe die Erfahrung gemacht und gespürt, es ist JETZT an der Zeit, die Sachen zu regeln. Klar kann ich mir wünschen 90 zu werden. Dann habe ich noch sehr viel Zeit um die letzten Dinge auf den Weg zu bringen. Aber weiß ich, ob ich morgen noch lebe? Wie wir wissen, kommt es meist anders als man denkt.

Manche Menschen wollen nicht ran an das Thema. Vielleicht weil sie es zu anstrengend finden. Je nach Vermögen, wird man umso mehr Zeit benötigen, um die Dinge klar zu kriegen.

Meiner Meinung gibt es 5 Menschentypen, die verdeutlichen, wie sie zu dem Thema stehen.

„Es ist alles geregelt“.
Die Fürsorglichen sind die Bewahrer und sorgen sich – um sich selbst und die Hinterbliebenen. Gerade eben habe hörte ich, dass ein hoch betagtes Ehepaar alles, aber auch alles geregelt und organisiert hat. Ihrem Sohn haben sie einen Ordner in die Hand gedrückt mit dem Hinweis: „Hier steht alles drin. Es ist alles geregelt. Du brauchst Dich um nichts zu kümmern“. Das Vermögen ist gerecht aufgeteilt. Selbst der Grabstein ist bestellt und bezahlt.

Die Falle: Klingt perfekt. Ganz sicher kann man sich erleichtert fühlen. Bei den Hinterbliebenen können eigene Gestaltungswünsche für die Trauerfeier auftauchen. Vielleicht müssen sie ein Grab pflegen oder eine Trauerzeremonie realisieren, die gar nicht in ihrem Sinne ist. Gut, wenn alles vorher besprochen wurde und alle Meinungen und Wünsche berücksichtigt wurden. Wenn nicht, kann auch hier Unmut entstehen. In der Regel wird sich aber das Gefühl breit machen, dass alles gut und „gerecht“ geregelt und organisiert ist.

„Von mir gibt’s nix“.
Ich kann mir vorstellen, dass so ein Geizhals öfters vorkommt als wir denken. Oder gibt’s den nur im Kino? Es wird viel Vermögen vorhanden sein, das in Stiftungen und sozialen Einrichtungen verteilt wird. Selbst kleinste Beträge und Nebensächlichkeiten werden aufgeführt und verteilt. Die Hinterbliebenen gehen leer aus. Dieser Typ will den anderen eines auswischen. So fühlen sie sich auch. Vielleicht sind sie froh, dass dieser Kauz oder diese Käuzin nun endlich unter der Erde liegt.

Die Falle: Dieser Mensch tut sich keinen Gefallen. Sein Herz scheint verkümmert und eng. Weiterlesen

Schon Ihre Löffelliste geschrieben?

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letztes? Jahr in Zürich aufgenommen

Andrea Mohr, meine sehr geschätzte Coach-Kollegin und Netzwerkpartnerin aus Frankfurt, hat mir schon vor längerer Zeit den Tipp mit der Löffelliste gegeben. Den Artikel habe ich mir eben vorgeknöpft.

Die Löffelliste ist die Aufzählung von Dingen, die man „noch“ erleben möchte, bevor man den Löffel abgibt.

Bevor ich in den Artikel klickte, sind mir zwei ähnliche Themen in den Sinn gekommen: das Buch „1000 Orte, die Du vor Deinem Tod gesehen haben solltest“ und der Film mit Jack Nicholson und Morgan Freeman in „The Bucket list“ (Lief in deutschen Kinos mit diesem Titel: Das Beste kommt zum Schluss). Die beiden Protagonisten sind unheilbar erkrankt, überlegen sich, was sie vor ihrem Tod noch alles erleben wollen und ziehen los und erleben Aufregendes. Haben Sie den Film gesehen?

Denken Sie: „Jaja, kenn ich längst: Alles das, was ich vor meinem Tod noch tun und erledigen möchte, aufschreiben“. Denken Sie auch: „ich hab ja noch Zeit. Sterben interessiert mich grad nicht“.

Sie haben recht – bei diesem Frühlingswetter, was ein Thema! 😉 Und doch braucht es irgendwann Zeit, sich einmal zu überlegen, wie es grad so steht mit dem Leben und was man von ihm will.

Wie viele plötzliche Tode werden eigentlich gestorben? Denn auch ich denke oft genug: Ich hab ja noch genügend Zeit. Und doch liest man immer wieder über plötzliche Tode oder erlebt sie im direkten Umfeld. Die Frage, die wir uns dann stellen: „Habe ich alles geregelt?“ oder „Lebe ich so, dass ich jederzeit sterben könnte?“.

Mit welchem Alter beginnt man seine Listen zu schreiben und die Dinge zu tun,  die man unbedingt tun will, bevor man den Löffel abgibt? Mit Ende 50? Mit 60, mit 65? Früher? Später? Was denken Sie?

Also. Zurück zur Löffelliste. Ich fange mal an.

Das ist, was ich in der nächsten Zeit an organisatorischen Dingen erledigen will:

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