Schnelltests haben Konjunktur. Striche und Kreise zeigen an, ob Du neues Leben in Dir trägst oder bald tragen könntest. 14 von 15 Punkten weisen Dich als Kenner der deutschen Grammatik oder der internationalen Musikszene aus. Seit diesem Sommer gibt es einen besonderen Schnelltest, der nur 13 Fragen lang dauert. Wenn Sie ein Mann sind. Sind Sie eine Frau, interessiert der Test sich sogar nur für elf Themen. Und er hat einen Namen: UbbLE. UbbLE ist ein Akronym und steht für „UK Longevity Explorer“, ein „Lebenszeit-Restzeit-Rechner“, so übersetzt es jedenfalls das Deutsche Ärzteblatt (in 6/2015). UbbLE verheißt, wie Hubble (das Weltraumteleskop), einen Blick in unbekannte Welten. Er berechnet das biologische Alter eines Menschen und damit die statistische Wahrscheinlichkeit, in den nächsten fünf Jahren zu sterben. Ein schwedisches Forscherteam des Karolinska Institut in Stockholm und der Universität Uppsala haben dafür einen breiten Datenpool der UK BioBank ausgewertet.
Werde ich in den nächsten fünf Jahren sterben? Titulaturen wie „Tool, das den Tod vorhersagt“ oder: „Ihr Online-Todesrechner“ zeigen, wie skurril und morbide diese Frage anmutet. Wer von den unmittelbaren Empfindungen beim Lesen und Hören dieser Frage zurücktritt, wird sich auch daran erinnern, dass statistische Auswertungen nie Prognosen im Blick auf den Einzelnen erlauben. Und trotzdem kann man die Frage weniger gut abweisen wie die, in welcher Stadt man denn am besten wohnen sollte oder welcher Philosophin man am ähnlichsten ist.
Wozu dient „ubbLE“ dann? Interessant erscheint mir, welche Fragen sich als signifikant erwiesen im Zusammenhang mit dem Risiko, in absehbarer Zeit zu sterben: Mit wem leben Sie zusammen? Weiterlesen →
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