Wie man sich bettet…

Es ist mehrere Jahre her. Im Dezember 2013 schrieb ich für einen Blog einen Beitrag unter dem Titel Wie man sich bettet…

Es ging damals um eine sehr merkwürdige Marketingaktion eines polnischen Sargherstellers, der seine Produkte mit Pi-Up-Kalendern bewarb.

Der Zufall wollte, dass ich an diesen alten Beitrag erinnert wurde – und ich wiederhole ihn daher in aktualisierter Form an dieser Stelle:

Wie man sich bettet, so liegt man!
Sicher kennen Sie diesen Spruch.

Wie man gebettet wird, so liegt man!
Damit ist auf die letzte Ruhestätte angespielt, vor allem aber auf die Kiste, in die man gelegt wird: Den Sarg.

Nun ist Sarg nicht gleich Sarg, die Konkurrenz ist groß. Da müssen sich die Hersteller schon einiges einfallen lassen, damit ihr Modell von Bestattern bevorzugt ver- und von Hinterbliebenen ge-gauft wird; nur damit die Kiste umgehend gut gefüllt verbuddelt oder verheizt wird.
Der polnische Sarghersteller Lindner, einer der größten seiner Zunft, nimmt seit Jahren zur Befeuerung seines Geschäfts unverkennbar Anleihe am italienischen Reifenhersteller Pirelli: Er kalendert.
Während sich bei Pirelli fast nackte weibliche Wesen zur Bewerbung der Produkte in lasziver Weise auf den Hauben ps-starker Boliden räkelten, finden sich vollbusige Schönheiten (oder solche, die sich dafür halten) in ähnlichen Posen an oder auf…
Na?
Richtig: Auf Särgen.

kalender

 

 

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„Noch so viel Platz !“ … oscarverdächtiger Animationsfilm „negative space“

Annegret hat diesen süßen Kurzfilm entdeckt. Wir haben ihn schon bei Facebook gepostet. Für alle, die sich dort aber nicht auf unserer Seite tummeln: Hier findet Ihr verschiedene Links um Euch den Trailer oder den Kurzfilm anzuschauen.

Bleibt die Frage, was würde der Sohn dem Vater wohl gern mit in den Sarg packen?

Was sollen Deine Angehörigen Dir mit in den Sarg packen, hm?

 

http://www.thisiscolossal.com/2018/01/negative-space-short-film/

Hier kannst Du den Kurzfilm in voller Länge sehen: http://cinema.arte.tv/de/artikel/negative-space-von-ru-kuwahata-und-max-porter

 

Die Totenwache halten

Schnee-Röschen

Schnee-Röschen

Die Totenwache ist ein Ritual, das früher und auf dem Land sehr sehr wichtig war und immer noch ist. Man kann sich von dem toten Menschen zuhause in seiner gewohnten Umgebung verabschieden. Dann liegt der tote Mensch in seinem Bett. Kerzen brennen. Freunde, Bekannte und Familie kommen, um sich zu verabschieden.

Bei einem Freund gab es auch ein letztes „Festessen“, sein Lieblingsessen. Wer da war, war zum Essen eingeladen. Ich erinnere mich an Vitello Tonnato. Es war ein Kommen und Gehen. 3 Tage Totenwache. Es gibt weise Frauen, die erzählen, dass sich etwas tut in diesen Tagen. Der tote Körper verändert sich. „Die Seele ist irgendwie anwesend“, macht etwas. Wer es nicht erlebt hat, kann es kaum ausdrücken. Spiegel werden zugehängt, Fenster geöffnet … es gibt Rituale, auf die man achtet, Weiterlesen