Ich bin Musikerin und Sozialpädagogin, arbeite auch als Seelsorgerin und Trauerbegleiterin und habe schon oft erlebt, wie wohltuend es sein kann, Gefühle in Musik auszudrücken.
Gemeinsam mit Jan Möllers und Karen Admiraal produzieren wir Kurzfilme zu den Themen Sterben, Tod und Trauer, als Impulse für Schule und Bildungsangebote, als Gedankenanstöße zwischendurch und als Einstieg für eine systematische Beschäftigung mit dem Thema Abschied und Sterblichkeit.
Sarggeschichten wird gefördert von der Deutschen Palliativstiftung.
1. Du beschäftigst dich mit (deiner) Endlichkeit (Beschreibe kurz). Welche Auswirkungen hat das auf dein Leben?
Ich bin mir nicht sicher ob ich mich viel mit meinem Tod beschäftige. Aber ich denke, dass ich durch meine Arbeit einen anderen Blick auf mein Leben bekommen habe. Es ist kostbar, nicht selbstverständlich und sehr fragil und zart, trotzdem kraftvoll und zuversichtlich. Gerade in der Notfallseelsorge habe ich immer wieder mit Menschen zu tun, deren liebste Menschen gerade aus dem Leben gerissen wurden, oft unerwartet, oft brutal. Das relativiert einiges, über das ich mich auch gern mal aufrege. Ist alles nicht so schlimm, denk ich dann. Ich wünsche mir, dass viele Menschen sehen wie kostbar und beschützenswürdig das Leben ist, nicht nur das von uns, sondern auch das der Tiere und Pflanzen und der ganzen Welt. Dann würden wir vielleicht zärtlicher mit einander umgehen und auch mit unserer Erde…
2. Viele haben Hemmungen oder auch Angst, mit anderen über das Sterben zu reden. Wie ist das bei dir? Was hat sich verändert?
Ich bin neben einem Friedhof aufgewachsen und in meiner Familie wurde über Sterben und Trauer gesprochen. Ich war da eher auch expressiv und bin es bis heute. Was sich verändert ist sicherlich der Wortschatz. Ich kann viele Dinge heute leichter in Worte fassen und habe mich mit mehr Perspektiven beschäftigt, die meine eigene Auseinandersetzung natürlich bereichert haben.Aber gerade deshalb bemühe ich mich immer wieder einfach zu werden im Gespräch mit anderen Menschen. Denn ich will ja, dass wir uns alle unterhalten können und nicht durch Fachsprache Leute ausgrenzen.
3. Dein Vorschlag für einen guten Satzanfang, wenn du mit jemand über solche Dinge wie Sterben, Vorsorge u.ä. reden willst:
Da fällt mir kein konkreter ein. Ich erzähle meist etwas von mir oder meiner Arbeit und die Leute fragen dann etwas. Wenn jemand nicht über das Thema reden will, respektier ich das. Für Vorsorgegespräche finde ich es allerdings wichtig, Menschen über alle möglichen Optionen aufzuklären, auch wenn sie manchmal sagen “nee, das will ich sowieso nicht”. Dann sag ich meistens: Weiterlesen →
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