Buchtipp: Lebe und lerne sterben

DownloadedFile-5Eine unserer geschätzten Blogleserinnen hat während der letzten Trauerfeier vom Pfarrer gehört, dass wir „sterben lernen“ müssen. Je mehr ich mich in die Bücher einlese, die Sabine Brönnimann und Claudia Cardinal geschrieben habe, umso demütiger werde ich vor dem, was die beiden leisten: Sterbebegleitung. Ich habe großen Respekt vor dem „hinüber gehen in die andere Welt“.

Claudia Cardinal beschreibt in ihrem Buch: Lebe und lerne sterben – wie man sich auf das Sterben vorbereiten kann. Der Tod erwartet uns, weil wir älter werden oder weil wir unheilbar erkrankt sind.

Ein großes Kapitel bekommt das Thema „Abschied vom Leben als Lösen“. Die Frage, die dahinter steckt: Von was lösen wir uns, wenn wir gehen? Von Menschen, von Besitz, von Unerledigtem, vom Schmerz, von Sinnenfreuden und noch mehr. Das finde ich faszinierend und berührend. Die Geschichten einerseits und die vielen Übungen und Ideen, die uns Claudia Cardinal hier wieder schenkt. Genau wie in ihrem Buch „Wir sehen uns“.

Es geht nicht darum, dass die Patientenverfügung in der Schublade parat liegt. Nein. Sie empfiehlt beispielsweise eine Lebensbilanz zu ziehen. Was war gut? Was weniger? Mit welchem meiner Wesenszüge hatten andere Menschen es nicht einfach? Wofür wurde ich geliebt und gemocht? Wie kann ich verzeihen und um Verzeihung bitten? Wie schaffe ich es mit Frieden im Herzen die Welt zu verlassen?

Diese Fragen sind mal nicht eben aus dem Ärmel beantwortet. Es braucht Zeit. Es braucht wahrscheinlich auch jemanden der zuhört, weiter fragt, aufschreibt, Unterstützung gibt.