Buchtipp: Trost der Worte – Eine Anthologie

Wie die richtigen Worte finden?

Worte des Trostes, Worte der Trauer.

Eine Erfahrung, die wohl nahezu jeder Mensch gemacht hat, wenn es darum ging, eine Trauerkarte zu schreiben. Das Papier bleibt weiß, der Stift ungenutzt, es fehlt der richtige Gedanke. Wie etwas in Worte zu kleiden, was sich nur schwer sagen lässt.
Noch mehr gilt das, wenn man einem Angehörigen eines Verstorbenen kondoliert. Was sagen, um nicht platt, peinlich, phrasenhaft zu wirken?

Und letztlich: Wo und in welchen Worten finde ich selbst Trost und Zuspruch?

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13.11. Andrea Stanke: Kann eine Trauerrede Trost spenden?

Trauerrede Grabrede Bestattung

Trauerrede Grabrede Bestattung

Kann eine Trauerrede trösten?
Eine Trauerrede wird nur ein einziges Mal vorgetragen. Deshalb sollte man sich sehr gut überlegen, wer spricht und was in diesem Moment gesagt werden soll. In meinen Augen ist eine Trauerrede eher eine Lebensrede. Sie würdigt nicht nur das Leben des Toten, sondern fördert auch die Trauer in der Gemeinschaft.

Ob sprachlos, tränenreich, allein oder miteinander, Jeder trauert anders.
Wie die Worte einer Trauerrede wahrgenommen werden und ob sie als Trost empfunden werden, ist sicherlich situations-, personen- und stimmungsabhängig.

“Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.” Thomas Morus

Wohl gewählte Worte in Zeiten der Trauer können heilsam sein
Sie können ein Gefühl der unmittelbaren Nähe, der Verbundenheit und des Trostes bewirken. Wer sich dazu in der Lage fühlt, findet … hier bitte in Andreas Blog weiterlesen.

Alle Informationen zu unserer Blogaktion findet Ihr hier.

In der Abstellkammer sterben?

„Im Krankenhaus in der Abstellkammer sterben?
Auf dem Klo?
Niemand traut sich rein ins Sterbezimmer?
Sterbende sind allein?

Hier in der Schweiz vom „Müllmann“ (jemand, der sonst auch den Kehrricht wegbringt und das Müllauto fährt) abgeholt werden?
Irgendwie weggebracht und „ent-sorgt“?

Mir stellen sich grad die Nackenhaare. Ich lese. Ich höre. Es ist noch nicht gut bestellt um unsere Sterbekultur. Wir werden abgeschoben. Sterbende bzw. Tote sind „mit Vorsicht zu genießen“.

Ich habe meinem Mann gesagt: „Hol mich da raus! Du kannst mich nach Hause holen! Halte bitte Totenwache. Wenn möglich 24 Stunden. Wenn möglich noch länger. Hol unsere Freunde und Bekannte, die sich von mir verabschieden mögen“.

Dass wir daheim sterben, im Kreise unserer Lieben, ist selten. Die höhere Wahrscheinlichkeit ist, dass man in einem Krankenhaus oder wenn man dann älter ist, in einem Pflege- oder Altersheim stirbt. Wenn wir einem lieben Menschen das „zuhause sterben“ ermöglichen, beweisen wir Respekt und Mut. Sicher besucht uns auch die Ohnmacht und die Angst. „Schaffe ich das ?“. Ich weiß von jemandem, der seinen Liebsten zuhause hat sterben lassen: Er hat es geschafft. Es war das Beste für alle, was passieren konnte.

Verstorbene können nach Hause geholt werden!!!!!! Man muss darum bitten, vielleicht sogar kämpfen. Es tut den Hinterbliebenen gut und schenkt Trost, es tut aber auch dem Verstorbenen gut, im Kreise seiner Liebsten Gutes zu hören (wovon ich jetzt mal ausgehe). Auch ein Toter muss sich zurecht finden in der „neuen Welt“. Auch er braucht seine Zeit.

Große Bitte: „Lasst mich um Gottes willen nicht in der Abstellkammer sterben und nicht vom „Müllmann“ holen. Bringt mich heim für eine Weile“.