Annegret

Leiter100513Ich bin Theologin und Playing Artist.
Schon seit ich fünf war, habe ich Gott gesucht, mit Spiritualität experimentiert und inzwischen ein paar Antworten gefunden. Mit 16 begann ich Friedhöfe zu besuchen, z.B. Highgate Cemetery in London. Meinen ersten toten Menschen habe ich mit 17 in einem Altenheim in London gesehen.     Mich interessieren Rituale, die vertiefte Wahrnehmung und Gestaltung von Wendezeiten in meinem Leben und denen anderer Menschen.

Im Ernstfall spielen
Als Playing Artist habe ich eingeübt, mit dem Leben ins Spiel zu kommen. Oft verrutscht etwas Alltägliches ein klein wenig und landet in einer anderen Bedeutungs- und Erfahrungsebene. Ich gehe ins Spiel mit zeitgenössischer Kunst, meinem beruflichen und privaten Alltag – und im Kontakt mit Menschen finde ich Freude und Inspiration. Ich habe viel mit dem Abschied gespielt.

Mehr über Playing Arts hier.

Warum interessiert mich das „Reden über das Sterben“?
Weil ich es immer noch lernen muss. Und möchte. Vor Jahren fragte ein Freund, damals 60 Jahre alt, beim gemeinsamen Kochen: „Und wie stellst du dir deine Beerdigung vor?“, „Und wenn ich sterbe, was willst du dann von mir haben?“ Damals ging das los, diese Lust, endlich unverblümt über das Sterben und alles Mögliche, das damit zusammenhängt mit anderen Leuten auf leichte Weise zu besprechen. Weil es dichte Momente sind. Weil es uns einander näher bringt.

Beruflich beschäftige ich mich seit 2003 mit all den Themen, die sich ums „Älterwerden“ ranken. In meinem blog.fachstelle-zweite-lebenshaelfte.de schreibe ich über meine Entdeckungen und Erfahrungen.

Vor ein paar Jahren versuchte ich, ein Seminar mit dem Titel „Die Endlichkeit im Kochtopf“ durchzuführen. Da war ich meiner Zeit mal wieder voraus. Hat sich niemand angemeldet. Aber gegen Ende unseres ersten Blogjahres waren dann 24 Leute bei meiner „Friedhofsbegehung und unerschrockene Gespräche über´s Sterben“. Das war ein Fest für mich! Dank all des intensiven Gedankenaustauschs mit Petra und euch LeserInnen war ich wirklich unerschrocken.

Nach sechs Jahren im Totenhemd – Blog ziehe ich mich nun in den Hintergrund zurück. Hier geht´s zu meinem letzten Artikel und Best-ofs. Wir reden weiter! 

13 Gedanken zu „Annegret

  1. Pingback: ACHTSAMER TAG 13/365 – Auf dem Friedhof – Marias Achtsamkeitsreise

  2. sehr inspirierend 😉 ich möchte gern Erzählcafé machen..wir sprechen sowenig über die wichtigen Dinge… wenn ich an meine Beerdigung denke hoffe ich das die Friedhofsvorschriften dann so sind das ich nicht in so einem Kasten liegen muß und das ein Baum über meinem Grab wachsen darf oder ich bei einem Friedewald lebte und dort dann hinkommen kann. Meine Angst ist, bzw meine Sorge, das niemand kommt, und auch wenns um sterben geht hoffe ich das ich gefunden werden und nicht ewig in der Whg liege, wie das ja manchmal vorkommt. Am besten man gibt keine Daueraufträge auf.

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  3. Liebe Marion Zwanzig, da hab ich doch gleich mal recherchiert und Dich entdeckt im Hospiz Wesel. Der von Dir erwähnte Leitfaden interessiert mich: Mit Schwerkranken und Sterbenden über das Lebensende sprechen. Ich mache ja nun meine ersten Erfahrungen in einem Hospiz als freiwillige Mitarbeiterin und stoße natürlich – recht unerfahren – an meine Grenzen.

    Wie kann man den Leitfaden erwerben?

    Wir wünschen Dir für die weitere Vernetzung und Implementierung viel Erfolg.

    Wir freuen uns, dass dich unser Blog anregt über dein eigenes Lebensende nachzudenken.

    Herzlicher Gruß
    Petra

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    • Liebe Petra,
      leider gibt es in Wesel noch kein stationäres Hospiz. Ich arbeite unter dem Dach eines ambulanten Hospizdienstes ( der Hospiz-Initiative Wesel e.V.) mit dem speziellen Projektauftrag.
      Ich kann Dir die Fragen aus dem entwickeltem Leitfaden zur Verfügung stellen. Ich habe dazu allerdings noch eine Fortbildung zur Kommunikation und Gesprächsführung am Lebensende für Pflegende organisiert, weil die meisten unsicher sind.
      Ich glaube, dass man Sicherheit gewinnt, wenn man sich selber mit dem Thema Tod und Sterben auseinandersetzt, sensibel für Gesprächsimpulse des Schwerkranken oder Sterbenden ist und sich traut
      auch mal Dinge beim Namen zu nennen.
      Also, nur Mut!
      Marion

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  4. Liebe Annegret, liebe Petra,
    die Evangelische Kirche im Rheinland hat eine weitere Ausgabe von „debatte – Das Themenheft zum Mitreden“ herausgegeben. Diesmal zum Thema Sterben und Tod. Hier der Link zur Internetversion: http://www.debatte.ekir.de. Vielleicht habt Ihr ja Lust mitzudebattieren.
    Dort findet sich auch ein Interview mit der Überschrift „Schluss mit Lustig?“. Ich bin zum Thema Humor am Lebensende interviewt worden und erzähle dort unter anderem welche Rolle Humor als Haltung in der Sterbebegleitung spielen kann.
    Viele Grüße
    Marion Zwanzig

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    • Liebe Marion, herzlichen Dank für deine Kommentare und deine tollen Inputs. Annegret hat zur Zeit viel zu tun, deshalb antworte ich hier mal kurz für sie. Wir werden in der Internetversion, die du hier empfiehlst, eifrig lesen … und dann ist die Headline ja sehr einladend dazu einen Artikel zu schreiben: Schluss mit lustig?

      Ich überleg mal … gibt sowieso so viel Interessantes zu posten …

      Bleib mit uns am Ball. Herzlichen Dank!
      Petra

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  5. Hallo Annegret, hallo Petra,
    ich bin blog – unerfahren und das Schreiben ist nicht meine größte Gabe, aber Euer Thema interessiert mich beruflich und privat sehr. Ich bin auf Euren Blog durch den Beitrag von Dr. Gisela Matthiae aufmerksam geworden.
    Seit etwas mehr als drei Jahren bin ich als hauptamtliche Mitarbeiterin eines ambulanten Hospizdienstes für ein Projekt zur Implementierung von Palliativversorgung in Altenheimen verantwortlich, berate auch Bewohner und Angehörige und koordinieren die Palliativversorgung von Schwerkranken und Sterbenden, auf der Basis ihres geäußerten oder mutmaßlichen Willens. Dazu ist es notwendig auch über das Sterben zu sprechen. Die Pflegenden und Mitarbeiter des Sozialen Dienstes haben sich Fortbildungen gewünscht, um eigene Unsicherheiten zu verringern. In einem Projekthaus ist ein Leitfaden für Gespräche zum Lebensende entstanden. Der gesamte Prozess hat in diesem Haus dazu geführt das Gespräch über das Sterben aus der Tabuzone zu holen. Das war neben der Erstellung des Leitfadens das wichtigere Ergebnis.
    Es ist also möglich Veränderungen anzustoßen und über das Sterben und den Tod offen zu sprechen. Angebote werden allerdings unterschiedlich angenommen.
    Ich führe selber viele Gespräche über das Sterben mit anderen Menschen. Aber über meine eigenen Vorstellungen und meine Wünsche zum Lebensende habe ich selten gesprochen, vielleicht auch noch zu wenig nachgedacht. Auch ein Grund Zeit mir Zeit für diesen Blog zu nehmen.

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