Über Totenhemd-Blog

Unser Totenhemd-Blog geht in diesem Jahr ins zehnte Jahr. In unserem Blog geht es um das eigene Totenhemd im Kleiderschrank, den Tod und das Sterben – und das in einem außergewöhnlich lockeren Ton. 

Juliane, Sigrid und Lutz sind seit 2022 dabei: Wir wollen hier unsere Gedanken, Geschichten und Erlebnisse teilen, einfach weil wir diese Lust dazu haben und es uns inspiriert und sehr lebendig fühlen lässt. Vielleicht gelingt es uns, euch zum Nachdenken und Sprechen über „die letzten Dinge“ zu locken.

Annegret und ich haben zum Jahresende 2014 über die Idee des eigenen Totenhemds im Kleiderschrank „gesponnen“. Von wegen ich so:

„Ich möchte mir ein knielanges unifarbenes helles Hemd oder Nachthemd kaufen … und Du bestickst es?  … Und stell Dir vor, dieses Totenhemd hängt in meinem Kleiderschrank. Es erinnert mich, dass ich endlich bin“.

Annegret meinte, sie würde meines gern besticken: “Aber dazu müssen wir uns zuerst sehen und etwas wagen … Das Sticken geht sehr langsam voran und wird sehr schön. Noch besser: die Rückseite mit den hängenden Fäden und Unsauberkeiten“.

Annegret musste zwischenzeitlich aus beruflichen Gründen aufhören. Das mit dem Besticken meines Totenhemds hat sich bisher nicht realisiert. Es hängt aber in meinem Kleiderschrank, unbestickt, dafür mit einem Holzknopf verziert … darüber hatte ich hier mal gebloggt: „Mein Totenhemd im Kleiderschrank“.

Wir freuen uns über Euren Besuch und Euer Mitlesen. Schreibt uns!

Zuletzt erneuert: Mai 2024

25 Gedanken zu „Über Totenhemd-Blog

  1. Pingback: LIMBUS. Das soziale Netzwerk für die Lebenden und die Toten | Blog

  2. Liebe Petra, ich glaube wir sind uns schon vor einigen Jahren einmal in der Blogwelt begegnet. Schön, dass ich Sie wiedergefunden habe. Die Idee dieses Blogs ist spannend, ich wünschte ich hätte ihn früher entdeckt. Vor zwei Jahren starb meine Mutter, ich habe sie in den letzten Jahren ihres Lebens begleitet und auch ein bisschen darüber in meinem Blog erzählt. Es war keine einfache Zeit. Ich hätte Menschen, die sich mit dem Sterben beschäftigen wollen, gut brauchen können. Umso besser für all jene, die sich diesem Thema stellen und hier fündig werden.
    Meine Mutter spüre ich übrigens heute noch, so richtig gestorben ist sie eigentlich gar nicht. 🙂

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    • Liebe Anhora, beim Überarbeiten dieser Seite bzw. Lesen hab ich entdeckt, dass ich gar nicht ausführlicher auf Deinen Kommentar eingegangen bin. Das tut mir leid. In 2017 war bei mir ne Menge los, eine kleine Entschuldigung für das Versäumnis.
      Wie Du siehst sind wir weiter dran und ich bin neugierig wie es um die Trauer um deine Mutter steht. Du hast geschrieben: „Meine Mutter spüre ich übrigens heute noch, so richtig gestorben ist sie eigentlich gar nicht. 🙂“
      Ist ja eigentlich gar nicht schlecht die Mutter so deutlich zu spüren.
      Ich hoffe, es geht dir gut.
      Herzlicher Gruß. Petra

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      • Liebe Petra, danke für deine Antwort, ich habe sie auch nach der kleinen Verzögerung gerne gelesen. 🙂
        Was meine Mutter betrifft: Es sind nunmehr vier Jahre seit ihrem Tod. Trauer habe ich dem Sinn nie empfunden, denn es war kein Leben mehr für sie gewesen über lange Zeit. Ich war eher froh für sie, weil ich eben spürte, dass etwas von ihr noch da ist, und zwar ihre Liebe. Im Leben habe ich das nicht so deutlich gespürt wie seit ihrem Tod. Es hat sich seither auch nichts geändert daran, im Hintergrund lebt etwas von ihr.
        Mich beruhigt das, weil auch ich vielleicht einmal meine eigenen Kinder weiter begleiten darf.
        Ich hoffe, es geht dir gut, lieber Gruß! Anhora

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      • Liebe Anhora, guten Morgen,

        es freut mich sehr, dass Du mir wohlgesonnen bleibst :-).
        Vier Jahre ist sie schon tot. Genauso lange wie mein Vater.
        Und mir gefällt was du schreibst: ihre Liebe ist noch da. Das klingt schön! Und wie tröstend, dass auch du einmal deine Kinder weiter begleiten wirst. Ja, ich glaube daran.
        Ja, es geht mir gut. Die Auseinandersetzung mit meiner eigenen Sterblichkeit und Endlichkeit lässt mich immer wieder neugierig und lebendig sein.
        Herzliche Grüße vom See
        Petra

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  3. Pingback: „Die Decke nervt.“ Kleidung und Tod: Annegrets Antworten | Totenhemd-Blog

  4. Ein schöner Text und eine schöne Idee mit dem Totenhemd. Ich habe mal für eine Wanderausstellung gearbeitet „Erzähl mir vom Tod“ die war wirklich toll. Der Tod ist spätestens seit dieser Zeit eines meiner Themen. Und es gibt zeiten da hab ich den Eindruck das Leben rennt mir davon…

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    • Hallo liebe Madame, dass das Leben davon rennt kenne ich … dann setze ich mich hin und halte es einen kurzen Moment fest mit all meinen Sinnen.
      Ein gutes „zwischen-den-Jahren-sein“ wünsche ich Dir … und Langsamkeit.
      Guten Rutsch.
      Herzlich. Petra

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      • Kennst du mein Buch „Finde dein Lebenstempo“? Darin hab ich über die Langsamkeit nachgedacht und Übungen vorgeschlagen.
        Schönes Motto! Viele schöne Impulse für 2018 wünsche ich dir.

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  5. In dem an anderer Stelle schon erwähnten Themenheft „debatte“ findet sich ein Artikel über ein Kunstprojekt des Ambulanten Johanniter-Hospizdienstes mit Schülern und Schülerinnen eine 6. Klasse in Waldbröhl. Die Mädchen und Jungen haben „Paradieshemden“ gestaltet, die in der Fotogalerie am Ende des Artikels abgebildet sind. Eine schöne Art, wie ich finde, Kinder kreativ ihre an das Thema Tod und Sterben heranzuführen und ihre Gedanken zum Ausdruck zu bringen.
    Hier der Link: http://debatte.ekir.de/2015/12/15/paradieshemden/
    Viele Grüße
    Marion

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    • Super, liebe Marion, da hab ich gleich mal kommentiert und gefragt, ob wir zwei Fotos für einen Artikel zeigen dürfen …. schöne Frage: Was wenn das letzte Hemd doch Taschen hat? :-)))

      Danke, dass Du uns inspirierst.
      Herzlich
      Petra

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  6. noch ein Link zu Thema „letztes Hemd“
    Eine Fotoproduktion, in der sich das Model in diversen Leichenhemden ablichten lässt.
    Aber seht selber:

    http://www.fabianhart.com/das-letzte-hemd/

    Sehr deutlich ist auf diesen Aufnahmen eines erkennbar, diese Totenhemden von der Stange sind in der Tat sehr billig „zusammengeschustert“ und passen eigentlich gar nicht richtig.
    Es sei den, der Verstorbene hat zufällig eine bestimmte Körpergrösse und Leibesumfang.

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  7. Hallo Annegret und Petra,
    wieder neu auf meinen Internet-Spuren nach meiner Auszeit auf Borkum – seid Ihr eine der ersten Blogseiten, die ich wieder aufgerufen habe! Ihr seid einfach klasse!!
    Seit mir selber klar ist, dass ich verstärkt in die Bereiche: Hospiz, Trauerbegleitung, Traueransprachen gehen werde, sind Eure Impulse natürlich nochmal spannender. Ich freue mich auf weitere Anregungen!!
    Mit lieben Grüßen
    Gabriele

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  8. Hallo liebe Ursula, danke für Ihr Kompliment, dass Sie gern in unserem Blog lesen werden und Sie hier eine Gedanken-Heimat finden. Das freut mich und Annegret sehr. Wir wünschen Ihnen gemütliche Lektüre … bis heut Abend ;-).

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  9. So, nach meiner ersten Begeisterung, dass es diesen Blog gibt, habe ich erst einmal angefangen zu lesen und jetzt bin ich ja noch viel mehr begeistert, ich könnte jetzt nur lesen – muss aber unbedingt arbeiten. Heute Abend werde ich lange zu Gast sein und das gemütlich auf der Couch und frei für alle Gedanken und Notizen. Ich spüre es schon jetzt, hier werde ich eine Gedanken-Heimat finden. Ich freue mich auf heute Abend und meinen Termin…….

    Ursula

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