Licht und Schatten. Spaziergang über die Friedhöfe in Berlin Mitte

Berlin ist eine interessante Stadt: inspirierend vielfältig. Die touristische Hauptstadt zeigt auch ihre elenden Seiten. Fotografiert hab ich die schönen Seiten Berlins. Auch den Regen. Während des Schlenderns in Berlin Mitte kam ich zu den beiden nebeneinander liegenden Totenstätten „Dorotheenstädtischer Friedhof“ sowie „Kirchhof der französisch-reformierten Gemeinde zu Berlin“. Ich lernte, auf beiden liegen bekannte Künstlerinnen und andere Persönlichkeiten. Für einen kleinen, von niedrigen Hecken begrenzten Bereich hat die Akademie der Künste die Nutzungsrechte erworben.

Es war kalt, ich zurrte meinen Mantel fest um mich und trug Schal, Mütze und Handschuhe. Licht und Schatten, Sonne und Wolken luden mich ein zu einem Spaziergang zu den Gräbern. Ich hörte wie jemand rief: „Hier liegt Hegel“. Bei Bertold Brecht machte ich kurz Halt. Ich war nicht allein an seinem Grab. Meine Spazierrunde war da schon beendet. Ich hatte einige Fotos von Grabsteinen und besonderen Figuren und Köpfen gemacht, die ich euch jetzt vorstellen mag.

Der Frauenkopf mit der Maske links über das halbe Gesicht gelegt hinterlässt mich etwas ratlos. „Claudine, was soll mir die Maske sagen?“ Der Tod gehört zum Leben dazu? Das Leben ist durch den Tod definiert? Was denkst Du? Hat es mit der Verstorbenen zu tun? „Vielleicht warst du Schauspielerin, Claudine?“

Diese Figur links fand ich ganz besonders schön und beeindruckend. Sie zierte das Grab eines Mannes und ich fragte mich, was will sie mir erzählen diese schöne Skulptur?

Fühlt sich der/die Hinterlassene amuputiert? Wird eine Frau oder ein Mann dargestellt? Eine nachdenkliche Figur jedenfalls, stützt ihren Arm ohne Hand (?) an das Kinn, vielleicht sinniert die Figur über das Leben und den Tod?

Vielleicht nimmt die/der Verstorbene immer ein Stück des liebenden Hinterlassenen mit fort? Man fühlt sich ohne Arm und Fuß, mit dem man gemeinsam spazierte, wanderte, ein Leben gemeinsam führte? Was denkst Du?

Auch diesen „Grabstein“ finde ich sehr schön und sehr außergewöhnlich. Eine Sanduhr, die sich nach oben und unten öffnet, einen Bruch hat? Die Zeit verrinnt. Die Lebenszeit ist abgelaufen. Zur Erde und zum Himmel ist alles offen. Die Asche zur Erde, die Seele zum Himmel? Das Leben vergeht mit der Geburt. Das Leben ist endlich.

Auch hier meine Frage an Dich, was siehst du?

Ihr hätte ich gleich mal ein Lied laut singen sollen :-). (Der Grabstein unten).

Wenn du mehr zu den Friedhöfen wissen magst, hier sind die Links.

Dorotheenstädtischer Friedhof

Kirchhof der französisch-reformierten Gemeinde

2 Gedanken zu „Licht und Schatten. Spaziergang über die Friedhöfe in Berlin Mitte

    • Guten Morgen liebe Hiltrud, du meinst die Frau mit der Maske? Dies könnte ihr Name sein? Ich denke sie heißt Claudine, wie es unten drunter steht … da müsste ich ja das nächste Mal in Berlin genauer hingucken und evtl. die Informationen am Eingang inspizieren. Danke fürs Mitüberlegen.

      Schönen Tag. Herzlich. Petra

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